die Stadt musste wieder Heu zur Fütterung des Rindviehes
liefern.
Den 26. Januar war auch Exekution auf dem Schlosse, weil einer auf dem Marsch nach Marienberg desertiert war; derselbe musste zur Strafe 12 Mal Spießruten durch
250 Mann laufen.
Den 28. Januar musste er wieder 12 Mal laufen, es wurde ihm aber die Hälfte von dem General geschenkt. Der General hatte sein Quartier auf dem Schloss und es standen auch noch 200 Pferde daselbst, wozu das Wasser aus dem großen Brunnen
herausgetrieben werden musste.
Den 7. Februar marschierte das ganze Regiment von hier ab, und musste Stadt Schellenberg 6 Pferde und einen Wagen mit nach Chemnitz stellen. Während dieser Zeit kam auch Feuer am Markte aus, in einer Oberstube des Hauses, was jetzt der Fleischermeister Lorenz besitzt, weil die Soldaten zu viel Holz in den Ofen
hatten; es wurde aber glücklich wieder gelöscht.
Der Aufwand bei dieser großen Einquartierung kostete der Stadt 3.201 Taler 6 Gute-Groschen 5 Pfennig, außerdem musste fast alle Tage geliefert werden. Das Hauptquartier des Königs von Preußen war in Freiberg, und Dresden hatten die Österreicher in
Besitz.
Den 5. kam auch Ordre, dass alle Schreiber nach Freiberg kommen sollten, Montierung zu machen. Da nun nicht mehr als 3 Schneider in Stadt Schellenberg waren, so
mussten dieselben gleich den anderen Tag von hier aus nach Freiberg gehen.
Den 7. März erging Ordre, dass das Amt Augustusburg 300 vierspännige Wagen nach Freiberg
stellen müsse, um das Magazin nach Leipzig zu fahren.
Den 10.
Februar kamen die drei Schneider von Freiberg zurück.
Den 13. war auch ein Kind zwischen dem sogenannten Hofgarten gefunden worden, welches von einer gefühllosen Mutter hingesetzt worden war. Dieses Kind hatten zwei Knaben gefunden im Alter von 13 bis 14 Jahren, welche in den Fasten-Examen gehen wollten. Dieses wurde nun bei dem Landrichter angezeigt; da es nun auf Stadtgebiet war, so musste auch für dessen Erziehung gesorgt werden. Nach
Aussage der Kinderfrau sollte dasselbe 2 bis 3 Wochen alt sein.
Den 17. Februar wurde dasselbe getauft; unter den Paten war des Landrichters Ehefrau mit den Namen Johanne Charlotte. Der Amtslandrichter war der Sohn des
verstorbenen Landrichters,
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