ganze Rindvieh mit; man sah den gänzlichen Untergang vor Augen, auch verbrannte die Frau des Landrichter Hübler mit, eine Frau von 52 Jahren, es war nichts mehr übrig als ihre Gebeine; in drei Tagen starb auch der Herr Landrichter in dem 59. Jahr, er war vorher immer kränklich; alle beide wurden auf dem Kirchhof begraben. Hierbei will ich noch bemerken, dass es zu bewundern war, dass weiter nichts abbrannte, denn das Lehngericht war nicht massiv, sondern wahrscheinlich nur größtenteils von Holz; auch hatte man keine Löschmaschine wie jetzt. Mir sagte mein Großvater, es sei ein preußischer Husar um das Feuer dreimal herumgeritten und habe etwas hinein geworfen und sei denn in vollem Jagen den Jägerhof hinunter geritten. So war früher auch die Sage von mehreren alten Leuten, ob es nun der Fall war, muss man einer höhern Hand
überlassen.
Während diesem Feuer marschierten die Soldaten mit Sack und Pack vor die Stadt hinaus; als das Feuer wieder vorüber war, kamen wie wieder zurück, plagten den Wirt, trotz dieses großen Unglücks, er möchte ihnen zu Mittag Fleisch und Zugemüse geben. Täglich mussten gegen 30 Mann von der Bürgerschaft auf die Wache, 6 Mann in die Ställe auf dem Schloss zur Aufsicht wegen des Feuers, auch mussten viele
auf der Brandstätte sein.
Weil in Marienberg 2.000 österreichische Panturen und Husaren standen, so gingen sie fast täglich aus, um zu patrouillieren, aber meistenteils kamen sie auch mit
Verlust wieder zurück.
Den 25. Dezember, als am ersten Weihnachtsfeiertage, marschierten sie auch aus, brachten aber einen von ihren Husaren tot mit; auch hatten sie einige von dem
Freibataillon verloren.
Den 26. Dezember, Nachmittag, wurde der Husar auf dem hiesigen Gottesacker, in Begleitung der hier anwesenden Husaren, begraben. Den Sarg und das Grab musste
die Kommune machen lassen.
Den 31. Dezember, nachmittags um 3 Uhr, rückte ein Regiment braunschweigische Infanterie von 1.800 Mann in Schellenberg ohne Knechte und Weiber ein, dass in einem Hause 16, 18, 20 bis 24 Mann einquartiert wurden, welche mit Essen und Trinken versorgt werden mussten. Da hörte man Jammer und Wehklagen; es war ein trauriger Beschluss des alten Jahres. Ein Regiment Dragoner rückte auch in das benachbarte Dorf Grünberg, so dass in einem Bauerngut 50, 60, 70, 80 bis 100
Mann einquartiert wurden. Die Scheunen,
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