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welche in das Lager bei Zschopau eingebracht worden; auch hatten die Preußen Ochsen bei sich, welche die benachbarten Dorfschaften zu 20, 30 und 40 Stück auf ihren Grundstücken füttern mussten, die alles auffraßen.

            Es hat sich auch der Herr Amtmann Dedekind denselben Nachmittag in das Lager zu dem Durchlauchtigsten   Prinzen begeben müssen, da derselbe sein Hauptquartier auf dem Schlosse nehmen wollte, stellte ihm der Amtmann aber vor, dass großer Wassermangel vorhanden sei; so ist es denn unterblieben, und er hat sein Zelt in Gornau aufgeschlagen.

            Es ist auch Exekution von der Amtssteuereinnahme ausgegangen, auf die rückständigen Schock- und Quatembersteuer-Reste; auch sollte mit der Auspfändung verfahren werden.

            Den 30. Juni erging Order an den Amtmann dass seine unterhabenden Dorfschaften Hühner, Tauben, Gänse, Schafe und Kälber in das Lager liefern sollten.

            Den 2. Juli hatten die Österreicher und Preußen zwischen Frauenstein und Marienberg einander getroffen, und es war von beiden Seiten ein Verlust; die Österreicher zogen sich aber wieder nach Böhmen zurück.

            Den 4. Juli sollte auch eine Spezifikation eingereicht werden, was der Aufwand der Preußen bis Ende Juni gekostet hatten. Es betrug in allem 617 Taler 3 Gute-Groschen 5 Pfennige.

            Den 10. Juli ist wieder ein starkes Kommando aus dem Lager von Zschopau aufgebrochen, durch Oederan nach Dresden zu marschiert. Der Marsch ging ununterbrochen fort, wobei vieles ruiniert wurde. Dresden wurde verschanzt.

            Den 14. Juli erging Order, dass der Erzgebirgische Kreis 100 vierspännige Wagen nach Chemnitz stellen sollte, wozu das Amt Augustusburg 37 stellen musste, denn es sollten stets in Chemnitz 200 Wagen halten, weil täglich 50 Wagen Holz gefahren wurden.

            Den 17. Juli ist der Durchlauchtigste Prinz Heinrich mit seiner Generalität auf dem Schlosse gewesen um sich umzusehen, hat sich aber nicht lange aufgehalten, sondern ist wieder zurück in das Lager nach Gornau. Es ist fast kein Tag vergangen, wo nicht preußische Offiziere da gewesen wären.

            Den 18. Juli musste das Amt Augustusburg Heu in das Lager liefern.

            Den 19. Juli, des nachts, hatten die Österreicher die Preußen zwischen Marienberg und Frauenstein, bei Lauterbach, überfallen und haben das ganze Kommando niedergehauen, dass auch nicht ein Mann davon kam.

            Den 26. Juli kam ein Kommando von 30 Mann mit

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