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aufzubringen; so ist wieder weiter nichts bezahlet worden, als von den Begüterten 2 Quatember von ihren Grundstücken, auf Abschlag zu den ausgeschriebenen Hufengeldern.

            Den 22. März wurden aus Stadt Schellenberg fünf Handwerksgesellen von den Zeug- und Leinewebern eingeführet, wovon 4 Mann, den 23. März nach Freiberg an den preußischen General geliefert wurden, der eine von der Stadt Oederan angenommen, welcher Bürger und Meister gewesen, die andern drei aber, als Ullrich ein Häuslersohn von Dorfschellenberg, ein hiesiger gelernter; Hering, eines Meisters Sohn von Frankenberg; Weber, von Hennersdorf, eines Häuslers Sohn, ein hiesiger gelernter, hat in Wolkenstein aber sein Meisterrecht erlanget und verheiratet, ist aber wegen Übelbetragens von seiner Frau gegangen.

            Den 27. März erging Ordre von dem General in Zschopau an das Amt Augustusburg; es wurden 18 Zimmerleute verlangt, dass 200 Stämme Holz gefällt werden könnten.

            Den 28. März erging ein Mandat von dem königlich preußischen Direktorium in Torgau, worinnen alles Ernstes untersagt wurde, dass sich Jemand mit einer Supplik ferner abgeben sollte, weil sie häufig damit überlaufen worden wären; es sollte und müsste besagte Forderung gänzlich eingebracht werden; wo ferner aber solches geschähe, würden die deputierten Landestände künftig mit Exekution belegt werden.

            Den 29 März erging Ordre, dass das Amt Augustusburg von jeder Hufe 32 Pfund Heu und 10 Pfund Stroh an die, in der Stadt Oederan liegende preußische Miliz liefern musste.

            Den 1. April wurden 200 Mann neuangeworbene Rekruten, welche zur Reichsarmee abgehen sollten, aber von den Preußen aufgehoben, mit Bedeckung durch Oederan nach Freiberg und Dresden abgeführt. Desselben Tages ist das preußische Lazarett in der Stadt Chemnitz, auf der Klostergasse, eingefallen und es sind dabei zwei Mann totgeschlagen.

            Den 2. April kam ein Kommando von 15 Mann Grenadiere mit einem Oberoffizier in das Amt Augustusburg, auf die noch rückständigen Rekruten der Stadt Oederan und Zschopau, um nicht eher abzugehen, bis alle abgeliefert wären. Eine Stube auf dem Schlosse wurde eingeräumt, mit Unterhaltung und was sie nur verlangten, mussten sie versorgt werden.

            Den 6. April ging der Prinz Moritz, Seine Majestät von Preußen und dessen Herr Bruder, durch Oederan nach Chemnitz, da sie das Kommando über das, in dem Kurfürstentum Sachsen stehende, preußische Korps übernommen und auch noch

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