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            Den 4. März ließen sich auch österreichische Husaren um die Stadt Zschopau herum sehen, wovon das in unserm Erzgebirge befindliche preußische Korps stark in Bewegung gesetzt wurde und auch sogleich noch mehrere Hundert Mann von Chemnitz nach Zschopau kamen, um die Besatzung noch mehr zu verstärken.

            Den 5. März gingen auch die 4 Kompanien Grenadiere, welche in Oederan lagen, nach Zschopau ab, es rückten aber sogleich andere von Freiberg wieder ein. Die Österreicher aber gingen bei Marienberg wieder hinein nach Böhmen; in Olbernhau hatten sie die, den Preußen zu liefernden Rekruten weggenommen, der Amtmann aber, welchen sie auch mitnehmen wollten, war entsprungen. In Frauenstein nahmen dieselben die Kasse mit.

            Den 7. März hatten die Amtsortschaften wieder Fuhren nach Dresden schicken müssen, um in das Magazin nach Freiberg zu fahren.

            Es ist auch ferner Ordre ergangen von preußischer Seite, sogleich bei dem Einrücken des im erzgebirgischen Kreise stehenden Korps, von jeder Hufe einen Scheffel Korn, Hafer, Heu und Stroh zu liefern. Nunmehr aller sollte ein Ort, was er seither an die umliegenden Ortschaften an die Miliz geliefert hätte, und durch Ablieferschein beweisen könne, abrechnen, was aber noch rückständig wäre abzuliefern, bei der schärfsten militärischen Exekution.

            Den 11. März waren besagte Richter aus dem Amte Augustusburg wiederum im Lehngericht beisammen, um fernere Unterredungen zu halten, Sie sind endlich darüber einig geworden, dass es unmöglich sei, die preußischen Forderungen, von jedem Schock 12 Gute-Groschen, wie auch die Quatember, völlig abzutragen, jedoch nach Vermögen etwas zu geben, damit es nicht heiße, es geschehe wegen Ungehorsam. So haben sie eine Repartition gemacht, damit auch das Gesinde einen Beitrag dazu geben sollte: ein Knecht 2 Taler, eine Magd 1 Taler, eine Kuhmagd oder Junge 16 Gute-Groschen.

            Den 13. März wurde die Bürgerschaft in das Lehngericht gefordert, da dort das königlich preußische Ausschreiben wegen der Forderung, publiziert werden sollte und mit angesagt, dass den 17. März solche Schockgelder, allhier in dem Lehngericht sollten eingenommen werden; es wurde aber der Entschluss gefasst, dass die ledigen auch einen Beitrag dazu tun sollten, als ein Knecht 1 Taler, eine Magd 16 Gute-Groschen, ein Handwerksgeselle 12 Gute-Groschen, eine Wollmacherin ebenfalls 12 Gute-Groschen, ein Hausgenosse 8 Gute-Groschen. Es entschuldigten sich die Bürger damit, dass es unmöglich

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