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alte Kirche, dem Apostel Sankt Petrus geweiht, scheint von diesem Feuer verschont geblieben zu sein, wie man in älteren Nachrichten gefunden hat. Der Gasthof zum Weißen Hirsch, dessen jetziger Besitzer Herr Posthalter Franz Rost ist, soll schon vor der Erbauung des Schlosses Augustusburg, in derselben äußern Gestalt, wie heute noch zu sehen, gestanden haben. Dahingegen ist das innere dieses Gasthofes, von dem genannten Besitzer, viel verändert und verschönert worden. Noch vor 11 Jahren war da, wo jetzt die zwei bequemen Gaststuben zu parterre sich befinden, ein Schafstall. Das Haus, welches jetzt Herr Organist Schröpfer besitzt und dessen Parterrestuben als Schulstuben von der Stadtgemeinde gemietet sind, stand ebenfalls vor der Erbauung des jetzigen Schlosses und diente als Waschhaus und Wohnung für den Betmeister. Der Hofbüttner bewohnte das, jetzt dem Schneider-Obermeister Herrn Wagner gehörige, hinter dem Lotterhofe gelegene Haus. Das frühere Haus des Herrn Bürgermeister Kindermann, welches 1831 abbrannte, an dessen Stelle aber jetzt ein schöneres Gebäude steht, war auch eins der ältesten, und von dem Amtmann Herrn Puchbach im Jahre 1597 erbaut worden; aber nicht als Amtshaus, sondern nur zur Privatwohnung. Die Amtsstube befand sich da, wo jetzt die Fronfeste sich befindet. 1625 ist die Mühle zu Hohenfichte von Wolf Klemm erbaut worden.

 

 

              Der 30-jährige Krieg.

 

            Der dreißigjährige Krieg, der so viele Gräueltaten hervorgerufen, hat auch Schellenberg und dessen Umgebungen nicht verschont: In dem verhängnisvollen Jahre 1632, wo der König Gustav Adolph den 6. November auf dem Schlachtfeld bei Lützen bleib, hat auch Schellenberg von den Kaiserlichen und besonders von den Kroaten schrecklich gelitten. Am 17 August 1632 sind die Kaiserlichen in Oederan eingefallen, haben erst die Stadt geplündert, den Bürgermeister zum Kirchturm hinausgehängt, dann 400 Mann niedergehauen und darauf die Stadt in Brand gesteckt; das kam daher, weil sich die Bürger mit einem Schweden vereinigten, welcher sich an die Spitze stellte und sich mit 800 Mann gegen dieselben verteidigte. Den 21. August ist hiesiges Schloss von demselben eingenommen und zum Teil geplündert worden. Den 22. sind noch mehrere von Zschopau hergekommen, wo sie erst ihre Gräueltaten verübt hatten, haben die Stadt geplündert und die Bürger auf das Schrecklichste misshandelt.

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