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Himmel von hier aus 28 Ortschaften sichtbar. Südlich erblickt man unter vielen anderen fernen Bergen ganz deutlich den zackigen Greifenstein und den riesigen Pöhlberg, sowie unsere beiden Gebirgsriesen, den Fichtel- und Keilberg. In der Nähe sieht man die Orte: Krumhermersdorf, Witzschdorf, Gornau, Altenhain, Kleinolbersdorf und Dittmannsdorf, auch kann man bei hellem Himmel die Kirchtürme der Städte Annaberg und Scheibenberg sehen; auf der anderen Seite des Pavillons erschaut man das nahe gelegene Grünberg, den an der Straße nach Plaue und Flöha befindlichen Grünberger Gasthof und weiter links die Grünberger Kalköfen, von wo aus das Schloss und die ganze Gegend sich wunderbar präsentiert, ferner: Hohenfichte, und das Herrn Rittergutsbesitzer Grundmann gehörige Rittergut, Metzdorf, Hetzdorf, Thiemendorf, Breitenau, die nach Nord-Nord-Ost zu gelegene, an ihrem weißangestrichenen Kirchturme erkennbare Stadt Oederan, Görbersdorf, Kirchbach, den Erbstolln Ranisch und das der adeligen Familie von Schönberg gehörige Rittergut Börnichen bei Oederan, nördlich vom Rochlitzer Berg, nordwestlich den Colmberg bei Oschatz. Außer den angegebenen Orten sieht man noch Ebersdorf, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Merzdorf und Ortelsdorf, bei hellem heiterem Himmel kann man auch den Dampfwagen, von Ebersdorf nach Oberlichtenau zu, gehen sehen. (Der Chronist Bergner erzählt in einem Programm, dass Kurfürst August, der Erbauer des Schlosses Augustusburg, einst an einem sehr heitern Tage den Turm der Leipziger Thomaskirche gesehen habe. Um jedoch den Irrtum zu entgehen, habe er auf jenen Turm eine große Wetterfahne setzen lassen; da er aber diese nachher auch erblickt habe, so sei er völlig von der Wahrheit seiner frühern Beobachtung überzeugt gewesen.). Westlich ist die Aussicht etwas beschränkter; doch südöstlich nimmt man weithin das schimmernde Frauenstein wahr. Bezaubernd ist in der Tat der Anblick der näheren Umgebung, als: die Orte Dorf-Schellenberg, Leubsdorf, Borstendorf, Grünhainichen, Marbach. Wohlgebaute Felder, Teiche, grünende Wiesen und Gärten mit dunklen Nadelwaldungen, aus denen mit sanftem grün hie und da Buchen und Birken hervorleuchten, wechseln mannigfaltig mit einander ab; da ergötzt sich der Blick an dem lieblichen Tal, in welchem sich der silberhelle Zschopaufluss, durch die mit hohen, prachtvollen Fabrikgebäuden geschmückten Dörfer Erdmannsdorf, Plaue und Flöha dahinschlängelt; da sieht man das den Herren Grafen von Vitzthum gehörige, schön liegende Schloss Lichtenwalde, das den Reisenden ebenso durch seine Wasserkünste erfreut (welche gewöhnlich am zweiten

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