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gemalte Altargemälde, welches den Kurfürsten August und die Kurfürstin Anna nebst Familie in Lebensgröße unter dem Kreuze des Erlösers betend darstellt. Tiefer im Hintergrunde rechts erscheint der leidende Christus im Garten Gethsemane, und links der von den Toten Auferstehende. Über diesem Gemälde erblickt man die in Holz geschnitzten Kurfürstlichen Sächsischen und Königlichen Dänischen Wappen, zwischen welchen sich das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit befindet, auf dessen oberem Rahmen ein ebenfalls aus Holz geschnitzter Engel mit der Posaune ruht.

            An der Kanzel erblickt man auf 6 Feldern die Verkündigung, Geburt, Taufe, Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Christi auf Holz vortrefflich gemalt.

            Die in dieser Kirche mit einem Manuale und Pedale und drei Spanbälgen versehene, ursprünglich mit 18 Registern angelegte, und dermalen noch mit 15 gangbaren Registern befindliche Orgel ist von dem vormaligen von 1718-1758 allhier angestellt gewesenen Organisten Georg Renkewitz erbauet worden, welcher die Orgelbaukunst bei dem berühmten Orgelbauer Gottfried Silbermann erlernt gehabt hatte.

            Das von der Kurfürstin Anna gestickte Messgewand ist jetzt nicht mehr vorhanden, sondern ist vor mehreren Jahren nach Dresden ins Museum abgegeben worden, allwo es noch zu sehen ist. - Herr von Schütz hat in seiner 1770 herausgegebenen Chronik folgende Beschreibung über dieses Messgewand gegeben. In der Schlosskirche zu Augustusburg wird ein schönes Messgewand aufbewahret, welches bei hohen Festtagen gebraucht wurde. Es ist dasselbe von Karmesinrotem Sammet verfertiget. Auf dem Hinterteile desselben ist ein Kreuz von gelber Seite und Gold gestickt, so noch überdies mit einer goldnen Borde umgeben ist. Auf selbigem ist noch ein absonderliches Kreuz von weißem Atlas, Gold und Seide sauber angefügt zu sehen, welches mit Gold grün und violettbrauner Seide gebrämt ist; es trägt selbiges über dem Haupte eine Decke, so mit Perlen eingefasst ist. Es stehet aber dieses Kreuz in einem erhabenen und von allerhand bunter Seide geschmückten und mit Perlen gesticktem Garten. Das Vorderteil dieses Messgewandes oder die Brust ist auch mit einem Kreuze ausgezieret, so von Gold und gelber Seide ausgearbeit und um und um mit goldenen Borden belegt ist. Übrigens ist selbiges durchaus inwendig mit gelbem und rotschieligtem Taffet gefüttert. Unten an selbigem ist das Kurfürstliche Wappen, zu beiden Seiten aber zwei andere fürstliche Wappen mit der Jahrzahl 1614. Zu diesem Ornate gehört noch ein Chorhemde von Schwäbisch mit karmesinroten Aufschlägen, Leibgurte und Schürze, welche

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