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wurden. Kurz vor dem 7jährigen Kriege lagen über dem Schlosstore auf dem Altane noch etliche bleierne Tafeln, welche aber in diesem Kriege, ich weiß nicht von wem, sind weggenommen worden." Herr von Schütz schreibt weiter: "Wie nun diese Galerie auch inwendig um das ganze Schloss geführet worden, so ist kein Platz, wo man nicht um selbiges ganz herumgehen könnte, ausgenommen bei der Kirche, wo der Gang vor etlichen Jahren zu Konservierung dieses herrlichen Gebäudes ist abgetragen worden. Dieser Gang ist von der Erde auf um und um 30 Ellen hoch; derjenige aber, welcher inwendig um das Schloss herumgehet, ist nur 23 Ellen hoch. Dieser Unterschied entstehet daher, weil der Schlosshof inwendig ausgefüllet ist, von welchem man hinab in die Keller gehet, welche auswendig ihre Fenster und Licht haben. Beide Galerien, sowohl die inwendige als auswendige, sind einander gerade und gleich über gebauet, welches man auch auswendig, vermittelst einer rings um das Schloss herum an der Mauer gleich einer gerade gezogenen Linie angebrachten Einfassung, bemerken kann.

            Der Eingang in das Schloss ist von mitternachtwärts durch das sogenannte Vordertor. Im Eingange desselben zur linken Hand soll anfangs die Amtsstube gewesen sein; zu jetziger Zeit aber wird sie zur Verwahrung der Gefangenen gebraucht. In der Stube zur rechten Hand hat der Amtsfron seine Wohnung, daher das ganze Gebäude die Fronfeste genannt wird.

            Von diesem Untertore bis zu dem eigentlichen Schlosstore ist eine steinerne Brücke, welche auf beiden Seiten mit Mauern verwahret ist und auf drei gewölbten Bogen ruhet, deren immer einer höher als der andere ist. Wenn man nun zu dem Schlosstore kommt, so erblickt man über demselben eine kupferne schwarz angestrichene Tafel und auf selbiger eine Inskription mit goldnen Buchstaben. Kurfürst Christian II. ließ selbige im Jahre 1603, nachdem das Schloss vom Wetter großen Schaden gelitten und von demselben wieder hergestellet worden, hinsetzen. Die Aufschrift lautet aber also:

 

                                Anno MDLXIX.

                                Imperante Maximiliano II.

                                AVGVSTVS

                Dux Saxoniae Elector et Archimarschallus Imperii Rommani animi reficiendi causa hanc arcem loco delecato et amoeno condi fecit, vt tanquam ex vngue magnum magni ilius Principis animum censeas.

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