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Rute 8 fl. [Florentin/Gulden] zu brechen etc. Kurfürst August erteilte ihm darauf folgenden Bericht: "Wir hören gerne, dass sich nahe bei Falkenau ein guter Kalkstein ereignet, und sich wohl und also anlässt, dass in einer Woche über 200 Ruten Steine gefertiget worden. Darum wollest du obgedachten Kalkstein weiter nachsuchen lassen, und darinne so nahe du kannst, zu brechen und Kalk zu brennen verdingen, damit so viel als möglich die weiten Fuhren und das Geld ersparet werden." - Was die zu diesem Baue nötigen Ziegel betrifft, so hat man hinter Grünberg eine Ziegelerde angetroffen, die man mit vielen Vorteil gebraucht hat. Man siehet auch noch an diesem Orte die Merkmale von den Öfen, worinne selbige gebrennet worden, wie denn von daher zu meinen Zeiten ganze Fuder von Ziegelschlacken, zu Aufputzung der Gärten sind gefahren worden. Nahe an Falkenau an der Flöha fand man nach der Zeit eine Menge guter Ziegelerde, wovon Lotter eine Probe nach Freiberg schickte und ein halb Fuder daselbst brennen ließ. Der zu den Ziegeln nötige Sand wurde von den Erdmannsdorfer Wiesen und unter Plaue, bei der Mühle ausgeführt.

            Das Geld zu diesem kostbaren Baue hat zum ersten Anfange Hans Unwiede den Zehenden, zu Annaberg, auf Kurfürst Augusti Befehl von 5. September 1567 herschießen müssen, welcher denn auch hierauf 2.000 Gulden an Hieronymus Lottern den 26. September übermacht, welche binnen drei Wochen bis auf 485 fl. [Florentin/Gulden] 18 Groschen ausgegeben wurden. Die Emsigkeit, mit welcher an diesem Baue gearbeitet wurde, brachte es dahin, dass dieses Schloss binnen 3 Jahren aus dem gröbsten, und überhaupt in 5 Jahren, nämlich von 1568 bis 1572, von Grunde auf- und ausgeführet wurde.

 

 

         Von der Gestalt und Größe der Augustusburg.

 

 

            Ich habe oben erinnert, dass unsere Augustusburg aus vier Häusern bestehet. Was nun die Gestalt dieser Häuser anbetrifft, so sind selbige viereckig und mit Zwischengebäuden dergestalt an einander gehängt, das ein vollkommenes Ganzes sich unseren Augen darstellet. Ein Saal und Zimmer stehet dem andern gegenüber und zwar kann man aus einem in den andern, ohne einige Hindernis und Treppen, den Durchgang nehmen. Jedes Haus ist vier Geschoss hoch, und wird unten mit Kellern unterhalten. Die Wände sind von Quaderstücken

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