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Leipzig, der zum Baumeister geordnet, dieser erste Stein geleget. Und als Maximilian II., Römischer Kaiser und alle Stände des Heiligen Römischen Reiches hochgedachten Kurfürsten wider Herzog, Hans Friedrich zu Sachsen, Wilhelm von Gumbach und ihre Helferhelfern und Reichsächter und Landesfriedensbrecher zu einem Oberfeldherrn erwählet, und nach der Belagerung, als das feste Schloss und Haus Grimmenstein und die Stadt Gotha im Lande zu Thüringen mit Heereskraft erobert, das Schloss zerschleifet und zerrissen, da hat hocherwähnter Kurfürst, als gewesener Feldherr, dies Schloss, zu einem ewigen Andenken das gemachten Friedens, zu erbauen verordnet. Und was nach solcher Eroberung für eine Münze geschlagen findet man hierbei verwahret. Der allmächtige Gott verleihe, dass solcher Schlossbau zu Gottes Ehre und langwierigen Frieden, auch sonst zu allem Guten kommen und gereichen möge."

            Es sind aber die goldene und silberne Münze und sonderlich die ganzen Taler, wie sie auch Eroberung der Stadt Gotha geschlagen worden, also gepräget. Auf der einen Seite stehet:

            M. DLXVII. Gotha capta supplicio de proscriptis Imp. Hostib. Obsess. sumto ceterisque fugatis Augustus D. Saxon Elector.

            F.             F.

            Auf der andern Seite aber stehen zwei mit den Spitzen umgekehrte Schwerter und um den Rand herum diese Worte:

            Tandem bona causa triumphat MD. LXVII. Besiehe hiervon Saxoniam Numismaticum lineae Albert. Seite 122.

            Hieronymus Lotter verwahrte diese Münzen in Kupfer, und ließ sie mit einmauern, wovon er an Kurfürst Augustum folgenden Bericht erstattete: "Er hoffte, Ihro Kurfürstlichen Gnaden würden, dieweil es gut gemeinet, damit gnädigst zufrieden sein, und hätte er niemand nichts davon vertrauet; es hätte sich jedermann des ersten Steinlegens erfreuet, damit die Arbeitsleute, so lange darauf gewartet, etwas verdienen möchten."

            Mit der Arbeit dieses Baues wollte es Anfangs nicht so von statten gehen, als man es wünschte, teils weil mit den Unterhaben wenig zu bestellen war; teils, weil fremde Handwerksleute an diesem Bue hofften reich zu werden, und auch überdies der Frost den Bau sehr verhinderte. Lotter berichtete deswegen an den Kurfürst Augustum folgendes: es wäre ihm von Herzen bekümmerlich, nachdem er mit Leuten und alle demjenigen, was zum Anfang des Baues gehöret, notdürftig gefasst, nicht arbeiten lassen sollte, aus Verhinderung des Frostes. Sobald nun das Wetter gelinder würde, worauf sie alle Tage hofften, so wolle er alle Arbeitsleute, die darauf hier lägen

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