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die Arbeitsleute an diesem Baue auszuzahlen. Dieses Amt wurde aber in gleich erwähnten Jahre Urban Schmidt, damaligen Amtsschösser, aufgetragen. Warum dieses geschehen, kann ich eigentlich nicht sagen. Die Herren, welche sonst bei diesem Baue die Aufsicht gehabt, will ich noch kürzlich anführen. Nicolaus Köhler war Bauschreiber; Fabian Werner, Zimmerwerksmeister; Levin Lehmann, der Ziegeldecker-Obermeister; Heinrich Göding, Maler; Paul Wiedemann aus Leipzig, Steinhauer; Nicolaus von Goth. und Nicolaus Bromann, Steinmetzen und der gleichen.

            Zu Grabung des Grundes wurden im Jahre 1567 den 26. September etliche Teichmeister mit 200 Mann angenommen, welche auch binnen zwei Tagen, wie Lotter in seinem Bericht an den Kurfürsten anführet, ein Stück Grund zu vermauern anfingen. Der Grund selbst bestehet um das ganze Schloss herum aus einem harten hornsteinigen und eisenhaltigen Fels oder wilden Porphyr, der keine Örter annimmt, und sich übel stufen lässt.

            Den Grundstein, welchen, wie ich oben erwähnt, Hieronymus Lotter selbst gelegt, liegt gegen rechte Hand im Eingange des Schlosses unter dem Schlosstore, nebst einer Gedächtnisschrift und etlichen Münzen. Dieses geschah den 30.Mai 1568. Der Bericht, welchen Lotter deshalb an den Kurfürsten erstattet, lautet also:

            "Nunmehr habe ich in Gottes Namen, aus Belehrung etlicher vornehmen Gelehrten der Astronomie befunden, dass den 30. Mai, als der Dienstag 1568 gar ein wenig vor 12 Uhr eine gute Stunde sein soll, den ersten Stein im Grunde gelegt, in Gegenwart etlicher gutherzigen Personen, mit Erinnerung, Gott zu bitten, dass solcher Bau zu seinem göttlichen Lobe, Friede und allem Guten angefangen, wohl erbauet, und vollbracht werden möge, und auch nach meiner Einfalt eine Gedächtnisschrift gestellet, wie folgt:

            Bei der Regierung des Durchlauchtigen, Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Augusti, Herzogs zu Sachsen, des Heiligen Römischen Reichs Erzmarschällen und Kurfürsten, Landgrafen in Thüringen, Markgrafen zu Meißen und Burggrafen zu Magdeburg etc. Als er mit seiner Kurfürstlichen Gnaden Gemahlin, Frauen, Frauen Annen geborne aus königlichen Stamm zu Dänemark, einen jungen Herrn mit Namen Christianus, der seines Alters 7 1/2 Jahr, gezeuget, da ist dies Schloss, welches zuvor der Schellenberg und alsdenn die Augustsburg genennet worden, den 30. dieses Monats Mai ein wenig vor 12 Uhr um den Mittag nach der Geburt Christi 1568 zu bauen angefangen, und durch Hieronymus Lottern, den ältesten Bürgermeister von

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