< zurückblättern Inhalt vorblättern >

 

         Von dem Schlosse Augustusburg überhaupt.

 

 

            Herr von Schütz schreibt in seiner Chronik wörtlich, wie folgt:

"In den kursächsischen (jetzt königlichen) Landen ist das Schloss Augustusburg ganz ohnfehlbar, sowohl wegen des Erbauers, als auch wegen des Altertums, eins der vornehmsten. Wenn man nach dem Geschmacke, nach welchem selbiges ist erbauet worden, und der wirklich, in Betrachtung der damaligen Zeiten, verdient bewundert zu werden, sein Recht widerfahren lassen will, so muss man sagen, dass es bei Kennern von jeher Beifall gefunden hat. Denn sowohl die Wahl der Baumaterialien, welche überaus glücklich getroffen worden, als auch die, ich möchte beinahe sagen recht ängstlich beobachtete Dauerhaftigkeit hat Jahrhunderte hindurch bewiesen, wie glücklich die Folgen davon gewesen sind. Man wird kein Gewölbe in diesem Gebäude auffinden können, welches sich getrennet, oder sonst etwas Baufälliges hätte spüren lassen. Und ich bin gut dafür, wenn die um dieses Schloss geführte und nach der Zeit von dem darauf gelegten Blei entblößte Galerie, dem Regen und Wetter nicht freie Bahn gemacht hätte, so würde man noch zu jetzigen Zeiten nach Spuren einer Baufälligkeit vergeblich fragen müssen.

            Es hat aber dieses Schloss seinen Namen vom Kurfürst Augusto, der es zu seinem unsterblichen Andenken erbauet hat. Ich werde unten etliche Zeugnisse anführen, woraus erhellet, wie viel Ehre dieses Schloss einem so großen Fürsten, als Augustus war, gemacht habe.

            Wie nun sein Absehen einzig und allein darauf gerichtet wie er sein Land glücklich und seine Regierung merkwürdig machen würde, so entschloss er sich zu dem wichtigen baue der Augustsburg. Denn ich hatte gänzlich dafür, dass die Aufführung nützlicher Gebäude und die Verwendung gewisser vorher wohl überschlagenen Summen, die Erlaubteste, ja wohl nützlichste Verschwendung könne genennet werden. Denn viele müßige Hände werden dabei beschäftiget, und die Nahrung kommt bei arbeitsamen Untertanen in Gang. Die nähere Veranlassung zu diesem Baue wollen wir im andern Kapitel genauer betrachten.

41

< zurückblättern Inhalt vorblättern >