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Stockung der Gewerbe führte in den folgenden Jahren zu neuer und noch größere Tätigkeit. Die im Jahre 1830 in Deutschland allgemeine Bewegung ging auch an Chemnitz nicht spurlos vorüber und führte selbst zu tumultuarischen Auftritten. Der Anschluss Sachsens an den deutschen Zollverein und das daraus folgende erfreuliche Aufblühen, so wie das starke Wachsen der Bevölkerung erweckte eine allgemeine Baulust, dass vornehmlich vom Jahre 1834 bis 1839 ganz neue Strassen, namentlich an dem Graben, auf dem Anger, an der Zschopauer Strasse entstanden. - Was ist aber seit 1839 entstanden, wie viel sind Maschinenbauanstalten, besonders die von Richard Hartmann, wie viel nur Lokomotiven bei demselben gebaut worden. Wie groß sind andere Geschäfte, besonders in Strumpf- und Weberwaren; Tausende haben ihren Erwerb durch Chemnitz; wie viele haben Arbeit durch die großen bauten. Es entstehen neue Straßen; was gibt es für großartige Gebäude, besonders an Schulen, wie fast ganz Sachsen keine dergleichen hat. Durch die Eisenbahn wird der Verkehr immer größer; Chemnitz ist nicht nur die größte Fabrikstadt in Sachsen, sondern auch eine der größten in ganz Deutschland und zählt jetzt nahe an 50.000 Einwohner.

 

 

 

Nachrichten über die Schützengesellschaft.

 

            Schon im Jahr 1662 gab es Schützen in Stadt Schellenberg, denn es ist noch eine Urkunde oder Einladung vorhanden, welche sich in der Schützenlade befindet und von jener Zeit noch herrührt. Das Schießen ist aber immer kostspielig gewesen, da ein jeder, welcher Anteil nahm, 12 Taler Einlage zahlen musste, was damals viel Geld war. Der größte Gewinn war ein vergoldetes Silbergeschirr; außerdem gab es aber noch Hauptgewinne von 100 Taler, 80 Taler und 50 Taler. Übrigens gab es eine Klippe von Silber, wovon heute noch eine vorhanden ist, welche jedes Mal der neue König trägt, und ein Schellenberger gewonnen hat. Diese Schützengesellschaft muss nach der Zeit wieder ganz aufgehört haben.

            Im Jahre 1802 bildete sich jedoch eine neue Schützengesellschaft, und ihr erster Hauptmann war der Steuerprokurator Fr. Aug. Fischer. Da nun Stadt Schellenberg zu den kleinsten Städten gehört, so war es doch immer viel, denn damals war nur der dritte Teil Einwohner gegen jetzt, dass die Gesellschaft gegen 100 Mann stark war.

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