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im Jahre 1659 mit 18 Talern verkauft wurde, welche jetzt mit über 5.000 Taler verkauft worden ist, und dennoch sagt mancher "die gute alte Zeit".

            Da nun alles was im Siebenjährigen Kriege verlangt wurde durch den Obersten Pillerbeck geschah, welcher in Chemnitz war, so glaube ich, es wird nicht überflüssig sein, wenn ich noch einiges von Chemnitz mit berühre.

            Dass Chemnitz viel älter ist wie Freiberg ist bereits in dieser Chronik erwähnt, jedoch von den Schicksalen, welche Chemnitz erlebt hat, ist noch nichts bemerkt.

            Chemnitz, eine der ältesten Städte Sachsen, wird zuerst im Jahre 913 erwähnt, soll von den Sorben-Wenden erbaut worden sein und seinen Namen davon haben, weil die Wenden eine mächtige Burg erbauten und die Chemnitz bis nach Chemnitz einen steinigen Grund durchfließt; das Dorf Alt-Chemnitz mag die erste Grundlage dazu gewesen sein. Dass die Stadt schon damals nicht unwichtig war, erhellt wohl daraus, dass sie im Jahre 913 dem König Conrad I. gegen Herzog Heinrich von Sachsen Hülfstruppen sandte, so wie dass die Hunnen hier vor 900 Jahren mehrfache Einfälle machten und die Stadt nebst Umgegend im Jahre 923 auf das grässlichste verwüsteten. Der Kaiser Heinrich I., der Städteerbauer oder Finkler, machte die Stadt nach Besiegung der Wenden zu einer Reichstadt und wurde von demselben Chemnitz genannt. Auch erteilte er dieser Stadt mehrere Privilegien, welche von den nachfolgenden Kaisern bestätigt wurden, umgab sie mit Mauern und Türmen. Nach anderen Nachrichten soll die Stadt 994 durch Kaiser Otto III. die ersten städtischen rechte erlangt, der Kaiser Lothar dieselbe 1130 zu einer Reichstadt gemacht, sie 1136 erweitert und befestigt, wahrscheinlich nur verbessert, und die Vorstädte umzäumt haben, welche Behauptung jedoch sehr unwahrscheinlich ist. Oberaufseher über die Stadt waren bis zum Jahre 1308, wo sie aufhörte eine Reichsstadt zu sein, kaiserliche Vögte, die anfänglich ihren Sitz in der im Innern der Stadt, am Ende des jetzigen Rossmarktes, gelegenen Kaiserburg, später aber auf dem nahen Schlosse Rabenstein hatten. Unter dem Kaiser Conrad III. wurde 1143 die Vogtei über das von Lothar gestiftete Mönchskloster der heiligen Marie auf dem Schlossberge bei Chemnitz mit der über die Stadt verbunden. - Im Jahre 1247 schloss Chemnitz mit den beiden Reichsstädten Zwickau und Altenburg ein Schutz- und Trutzbündnis, weil der Kaiser Friedrich II. diese drei Städte seinem Schwiegersohne Albert für 10.000 Mark Silber verpfändet hatte. Da aber der Kaiser Rudolph I. diese Verpfändung für Unrecht erklärte,

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