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anher gelangt sein. - Den 25. September wurde das 300-jährige Jubelfest des Religionsfriedens gefeiert und zwar auf folgende Weise. Am Tage vorher wurde das fest mit allem Glocken eingelauten. Den andern Morgen versammelten sich die Bürgerschützen bei ihrem Hauptmann, die Mitglieder der Weberinnung auf dem Meisterhaus und die anderen Innungen bei ihren Obermeistern, gingen nun mit ihren Fahnen auf das Schloss und stellten sich dort unweit der großen Kirchtüre nach der Festordnung auf. Den Zug eröffnete eine Abteilung Jäger, dann kamen die Beamten und die Stadtbehörden, dann die Innungen mit ihren Fahnen, dann die übrigen, welche Anteil nahmen und endlich die Schützen, die den Zug beschlossen. Unter dem Geläute der Glocken hielten die ihren Einzug in die Stadtkirche. Nach Beendigung des Gottesdienstes, und zwar bei der schönsten Witterung kam der Zug wieder aus der Kirche. Am andern Tage hatte die Schuljugend ihr Fest ohnweit der Stadtkirche, wobei es sehr vergnügt zuging. Gegen Abend wurde in der Nähe der Kirche eine Jubeleiche gepflanzt, wobei der Pfarrer von weiß eine passende Rede hielt. Am dritten Tage, abends, war Zapfenstreich, dann wurde von den Adjutanten von Turme das Lied: "Nun danket Alle Gott etc." geblasen. So endete dieses große Jubelfest in Stadt Schellenberg.

            Alten Nachrichten zu Folge ist dieses große Jubelfest 1655 eben so feierlich begangen worden, wo wie 1617, den 31. Oktober, 1. und 2. November das Reformationsfest; auch ist im Jahre 1630, am 25., 26. und 27. Juni, das Fest der Augsburger Konfession ebenfalls 3 Tage lang gefeiert worden, an welchen Tagen die Kirchen mit Blumen bestreut waren. Es sind heute noch Dukaten und Speziestaler vorhanden, welche von jenem Feste her sind.

            Es sollte ein Bezirksgericht in Augustusburg eingerichtet werden, und die Stadt baute zwei große Häuser, 3 Stock hoch und an der Marienberger Strasse gelegen, für die Beamten, wozu schon mehrere Jahre zuvor der Anfang gemacht worden. 1841 baute schon Adolph Haase, Jonathan Günther und August Lohrenz am Dorfschellenberger Wege; 1842 der Maurermeister Lindner eines 3 Stock hoch. Das Jahr darauf baute derselbe noch 2 kleine Häuser; später entstanden noch zwei kleine Häuser, welche August Quint und August Bär besitzen und so ist die Reihe Häuser entstanden. Auch wurde von August Uhlig eins an dem Wassertrog nach Hohenfichte zu erbaut. An der Marienberger Strasse hatte Gottlob Spindler schon früher eines erbaut.

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