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erfolgte und dann wieder eine Stunde gelauten wurde. Hierauf wurde im Lindengarten von der Kantorei das Lied: "Ein' feste Burg ist unser Gott etc." unter Begleitung der Posaunen gesungen. Nach 8 Uhr versammelte sich das Schützen-Korps bei ihrem Hauptmann, die Innungen bei ihren Oberältesten, die Weberinnung aber auf dem Meisterhause, die Schuljugend der Stadt und der Dorfschaften in der Schule. Gegen drei Viertel 9 Uhr stellte sich die Schuljugend auf dem Markte in einen Kreis auf, und die Innungen umschlossen die Jugend; dann wurde abermals das Lied: "Ein' feste Burg etc." unter Posaunenbegleitung gesungen und nach Beendigung eines jedes Verses erfolgte ein Böllerschuss. Endlich setzte sich der Zug in Bewegung und zwar in folgender Ordnung: Die Bürgerschützen eröffneten den Zug, marschierten durch den Kreis, die Gasse hinter, bei dem alten Brauhaus herum und den Markt herauf, obgleich die Witterung nicht günstig war, denn es hatte früh sehr geschneit. Die Innungen hatten zu diesem wichtigen Feste alle neue Fahnen. Nach der Predigt wurde von den Bürgerschützen dreimal abgefeuert. Als nun der Gottesdienst beendigt war, zogen sämtliche Innungen und die Bürgerschützen wieder in derselben Ordnung aus der Kirche. Abends war Illumination, wobei sich das Lehngericht und das Haus des Herrn Bürgermeister Kindermann besonders auszeichneten. Auch die Schankwirtschaft des Herrn Näser, welche jetzt Herr Beyer besitzt, zeichnete sich von andern aus, denn es war ein kleines Altar errichtet, worauf sich das Bildnis Luthers befand. Gegen 9 Uhr war Zapfenstreich von den Bürgerschützen, welcher das Fest beendigte. Auch wurde von dem Hammerschied Herrn Weinhold in Erdmannsdorf ein Feuerwerk gegeben.

            1840, den 5. April, früh Uhr, brannte das Haus ab, welches jetzt Friedrich Barth besitzt. Den 27. September wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt, wobei die größten Feierlichkeiten stattfanden.

            1841, den 28. Februar, früh 4 Uhr, brannte wieder das Schwamm'sche Haus unter dem Meisterhause ab. Auch wurde in diesem Jahre das frühere Geld abgeschafft, wo der Taler 24 Groschen und der Groschen 12 Pfennige hatte, und an dessen Stelle das neue eingeführt; der Taler galt nun 30 Neugroschen, der Neugroschen 10 Pfennige.

            1842 war ein außerordentlich trockener Sommer, denn es regnete fast gar nicht, und wurde sehr wenig erbaut. Auch waren in diesem Jahre sehr viele Feuersbrünste; in Hamburg war ein großer Brand. Das Kreuz auf den Turm wurde aufgesetzt, und von dem Zimmermann Schubert auf Jägerhof enthüllet.

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