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der Handel einen weit größeren Umfang, er dehnte sich sogar bis in die entferntesten Weltteile aus, was für unser kleines Sachsen ganz besonders vorteilhaft war.

            Den 9. November wurde Luthers Denkmal unter den drei Eichen auf dem Schlossberge gesetzt. Am Tage vorher, den 8. November, hatten die Bürgerschützen Wache dabei, bis den 9. November nachmittags 2 Uhr. Bei dieser Feier beteiligte sich sowohl die Schuljugend aus der Stadt, als auch vom Lande mit ihren Lehrern. Die Schützen bildeten einen Kreis um die Jugend, um die Honoratioren und um die Geistlichen, welche sich ebenfalls dem Zuge angeschlossen hatte. Die wohllöbliche Kantorei war mit Gesang und von Trompeten und Pauken begleitet, gleichfalls bei dieser Festlichkeit, wobei Herr Pfarrer Grohmann und dann Herr Gerichtsamtmann Förster eine Rede hielten, worin Letzterer die Schriften von dem Jubelfeste und andere Nachrichten, welche sich in dem Monumente befinden, erwähnte. Hierauf hielt Herr Vikar Körner noch eine Rede, und mit dem Gesange: "Nun danket alle Gott etc." wurde das Fest beschlossen.

            1835 wurde die neue Bier- und Branntweinsteuer, so wie die Schlachtsteuer eingeführt, die Akzise und Fleischsteuer hatte aufgehört. Es wurden Hauptsteuer-Ämter und Untersteuer-Ämter errichtet. In Stadt Schellenberg wurde ein Untersteuer-Amt; der erste Steuer-Einnehmer war Herr Straube und die beiden ersten Steuer-Aufseher waren Herr von Schinding und Herr Meißner. Auch die Amtssteuer-Einnahmen hörten auf; es wurden an deren Stelle Bezirkssteuer-Einnahmen. Der letzte Amtssteuer-Einnehmer und erste Bezirkssteuer-Einnehmer war Wilhelm Amadeus Schmelz. Dann hörte noch die Personensteuer auf, an deren Statt die Gewerbe- und Personalsteuer eingeführt wurde. Es war in diesem Jahre ein leidlicher Geschäftsgang, wozu der Zollverband viel beitrug.

            1836, den 6. Juni starb der König Anton. Ihm folgte in der Regierung der Mitregent Friedrich August. Die Ernte war eine gute.

            1837 war ein nasses, kaltes Frühjahr. Den 9. April wurde der pensionierte Güterbeschauer Herr Christian Orlich begraben; derselbe war einer von den Wenigen, welche bei der großen französischen Armee dem Feldzug nach Russland 1812 beiwohnten. Er ging schon 1796 mit an den Rhein, 1806 mit nach Jena und 1809 mit nach Österreich, war unter der Kompanie Dragoner, welche in Stadt Schellenberg lag, und wo er bei dem Landrichter Walter, welcher das Haus hatte, was jetzt Herr Schlossermeister Ferdinand Wagner besitzt, in

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