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dem Lindwurm. - Der hiesigen Pfarrei, die früher sehr wichtig war, stand sonst ein Erzpriester vor.

            Wolkenstein hat gegen 170 Häuser und gegen 2.000 Einwohner (jetzt wird es wohl mehr haben). Der gewerbliche Verkehr dieses Ortes ist nach Verhältnis seiner Größe lebhaft. Früher war auch der in der hiesigen Gegend betriebene Bergbau beträchtlich. Schon zu Heinrich des Erlauchten Zeit waren bei Scharfenstein Bergwerke, deren Ertrag sich besonders unter Friedrich dem Streitbaren sehr vermehrte. - Den Nachrichten des Dr. Franz Ernst Bruckmann zufolge, sollen sich hier sehr ergiebige Silber, Kupfer, Zinn- und Eisenbergwerke befunden haben. August Hauptmann versichert: dass auf dem Palmbaum vom Jahre 1520-1640 über 2.466.925 Taler an die bauenden Gewerken verteilt worden sein. Auch berichtet er, dass in der Gegend des dortigen Bades bunte Stücke Marmor, Carneole, Jaspis, Amethyste, die an Härte und Schönheit den orientalischen wenig nachgäben, gefunden worden seien, und dass hin und wieder in Bächen und Steinklüften bei und um Wolkenstein allerhand wunderfarbige Achate, Jaspisarten und böhmischen Diamanten angetroffen würden.

            Wolkenstein hatte früher sein eigenes Bergamt und die Markgrafen zu Meißen haben hier schon im Jahre 1407, als der Ort noch den Herren von Waldenburg gehörte, ihre eigenen Bergmeister gehalten. Später wurde es zum Marienberger Revier gezogen und die Ergiebigkeit der Wolkensteiner Silber- und Kobaltzechen hat sich schon seit langer Zeit vermindert.

            Die als Schriftsteller bekannten Magister Friedrich Willhelm Köhler, Magister Christian Melzer, Magister Gottfried Ephraim Müller und Dr. Caspar Heinrich Schrey sind aus Wolkenstein gebürtig.

            Auf einem sich südlich von der Stadt erhebenden Hügel befand sich sonst ein Burgstadium oder Burgstädel. - Es wurde in solches gewöhnlich zur leichteren Wahrnehmung der etwa aus der Ferne anrückenden Feinde in der Nähe jeder Burgwarte angelegt.

 

 

      Vater August und Mutter Anna.

 

 

            Bevor ich den Schlossbau Augustusburg niederschreibe, sei es mir vergönnt, das Leben des Erbauers der Augustusburg, Kurfürst Augusts, und das der Gemahlin dieses Fürsten, Annas, hier folgen zu lassen, damit auch diejenigen, denen die Vortrefflichkeit dieser fürstlichen Gatten noch nicht bekannt

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