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Herr Superindentent Kirchenrat Ritter etc. Dr. Unger aus Chemnitz mit kräftigem Organ eine vortreffliche rede hielt und den Platz zur Erbauung eines Gotteshauses einweihete.

            Nachdem der Grundbau noch im Herbste desselben Jahres von dem Amtsmaurermeister Anke allhier ausgeführt worden war, so wurde der Weiterbau im Frühjahre 1841 von dem Baumeister Uhlig sofort in Angriff genommen, welcher auch dermaßen rasch vorwärts schritt, dass die Hebefeierlichkeit des Kirchengebäudes schon am 17. September desselben Jahres stattfinden konnte.

            Am 28. Juli 1842 war endlich auch das Turmgebäude so weit vollendet, dass an diesem Tage das Kreuz auf demselben aufgerichtet wurde.

            Am 29. September 1842 wurden die beiden größten Glocken, welche von dem Gutsbesitzer Klotz aus Metzdorf von Dresden aus unentgeltlich, nur gegen Erlegung der baren Verläge, abgeholt, und Tages vorher von der hiesigen Schützengesellschaft in der Nachbarstadt Oederan, wo sie von dasiger Stadtgemeinde bekränzt wurden, zeremoniell empfangen und von da eskortiert worden waren, von dem Grünberger Gasthofe aus unter entsprechenden Feierlichkeiten auf hiesigen Kirchhof gebracht, und gleichzeitig mit der seither auf einem am Schlossberge interimistisch aufgestellt gewesenen Glockenstuhle gehangenen kleinen Glocke in dem Turm an Ort und Stelle aufgehangen. Dieselben wurden zuvörderst vor dem Hinaufziehen von dem Herrn Superintendent Kirchenrat Ritter etc. Dr. Unger aus Chemnitz eingeweiht, und dabei denselben die Namen: Marie, der großen, Auguste, der Mittlern, sowie der Kleinen der schon früher beigelegte Name Theodore gegeben, und sodann ihrer fernern Bestimmung übergeben. Das einstündige Lauten derselben verkündigte der ganzen Kirchfahrt und Umgegend den erfolgten Eintritt dieses wichtigen Ereignisses, und es entlockte der erste Ton dieses harmonischen Geläutes manchem der vielen anwesenden Teilnehmer eine Träne der Freude nach so langer Entbehrung eines vollständigen Geläutes. - Die Glocken sind von dem Herrn Stückgießerei-Inspektor Schröttel in Dresden gegossen worden. - Nachdem mittlerweile auch die von dem hiesigen Amtszimmermeister Rudolph konstruierte Turmuhr von demselben aufgestellt, der innere Ausbau der Kirche in allen ihren einzelnen Teilen vollständig ausgeführt, und auch der äußere Abputz hergestellt worden war, nahete einer der festlichsten Tage heran. Es war der 3. August 1845, welcher von der Königlichen Kircheninspektion zum Einweihungstage dieses neuen Gotteshauses bestimmt worden war,

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