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aber alle sechs Stunden abgelöst. - Eines Sonntags gegen Abend kam ein Wagen mit solchen, welche sich beteiligt hatten und hier untergebracht werden sollten. Da gab es einen großen Auflauf; sie wurden aber nicht angenommen, und zwar weil befürchtet wurde, dass vielleicht Angehörige kommen möchten, und dadurch ein großer Aufruhr entstände. Als aber nach und nach die Ruhe wieder hergestellt war, trat auch die Kommunalgarde wieder außer Wirksamkeit.

            1831, Ausgangs Februar, an einem Sonntage früh gegen 5 Uhr, brannte das Brunnenhaus bei heftigem Sturme ab, wobei die Hinterstadt in der größten Gefahr war, denn der brennende Schiefer flog auf die Häuser.

            Den 4. September wurde die Konstitution eingeführt.

            Den 27. September, abends 10 Uhr, brach in einem Hintergebäude des Gasthofs zum Hirsch Feuer aus, wobei dasselbe und ein Häuschen, was Herrn Kaufmann Girschick gehörte, als auch ein Hintergebäude beim Herrn Ratmann August Ferdinand Rümmler abbrannten.

            In der Nacht vom 6. zum 7. November, gegen 1 Uhr, brach abermals Feuer aus, und zwar in einer Scheune, in dem Hause, was jetzt der Fleischermeister Lorenz besitzt, wobei die alte Stadtkirche und neun Häuser gänzlich abbrannten, und eines abgetragen werden musste. Es war noch ein Glück, dass es etwas geregnet hatte. Man war in großer Angst; auch wusste man wohl, dass es angelegt war. Eine Person, auf die der Verdacht fiel, ward arretiert; der Hammerschmied Weinhold in Erdmannsdorf und der Polizeidiener Hunger waren aufmerksam geworden, und ließen ihn festnehmen. Es vergingen mehrere Tage, wo die Einwohner in der größten Angst waren. Als ich einmal in das Amt ging, begegnete mir einer, der daher kam und mir sagte, dass er es gestanden hätte, was bei aller Not dich einige Beruhigung war. Er hieß Carl Gottlob Eller.

            Die früher Kirche stand auf dem freien Platze zwischen der Kantorwohnung und der Besitzung des Herrn Bürgermeisters und Kirchenvorstehers Kindermann, mit der nördlichen Fronte gegen das Turmgebäude der seitdem von Grund aus neu aufgeführten neuen Stadtkirche gerichtet. Sie war ein altes, unansehnliches, den gegenwärtigen Bedürfnissen nicht mehr entsprechendes Gebäude, von dessen Erbauung wir gänzlich ohne Nachricht geblieben sind. Indes hat man es urkundlich nachgewiesen, dass diese Kirche im Jahre 1444 zu Simon Judä von dem Bischoff Nicolaus von Meißen zum gottesdienstlichen Gebrauche eingeweihet und dem heiligen Apostel

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