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von diesem 1830. Jahre sieht man heute noch an einem Hause angegeben.

            Wie nun der harte Winter vorüber war hörte man von einem großen Jubelfeste, und dieses war die dreihundertjährige Jubelfeier der Augsburgischen Konfession. Das Fest rückte immer näher; es regnete aber fortwährend, weshalb man um das Wetter zum Jubelfeier besorgt war. - Am Tage zuvor wurde das Fest mit allen Glocken eingelauten; es war ein feierlicher Augenblick, als man hörte, wie die Schlossglocke den Anfang machte und dann die Glocken von Erdmannsdorf, Dorfschellenberg und anderen Orten mit ihren feierlichen Tönen einfielen. Jeder war, als er am 25. Juni erwachte, um das Wetter besorgt, allein es regnete. Man hörte den schönen Choral: "Eine feste Burg ist unser Gott etc." vom Lindenhause des Schlosses von den Musikanten des Schützen-Korps blasen. Dann sang die Kantorei im Lindengarten; hierauf hörte man einen Böllerschuss in Erdmannsdorf, dann noch mehrere. Es war Herr Hammerschmied Weinhold, welcher so das Fest begrüßte. Diesen folgten mehr, und endlich hörte man überall Schüsse. Es hörte sich an wie 1813, nur waren die Schüsse von anderer Bedeutung, denn sie verkündigten ein großes Fest, jene aber brachten Tod und Verderben. - Nun ging man auf den Paffstein um nach der Witterung zu sehen, von wo aus man denn sah, wie die Sonne mit ihren prächtigen Strahlen aus dem dicken Nebel zum Vorschein kam, welcher in kurzer Zeit verschwand, dass nun die schöne Morgensonne in ihrem vollen Glanz am Himmel stand. Nun wurde es lebhaft, und ein jeder bereitete sich auf das Fest vor. Mittlerweile wurde der Himmel ganz heiter, und alles ging auf seinen Posten. Die Schützen versammelten sich bei ihrem Hauptmann, die Innungen bei ihren Vorgesetzten, die Schuljugend in der Schule; auch von den Dorfschaften kamen dieselben an. Wie es 8 Uhr war ging zuerst das Schützen-Korps ab und stellte sich oberhalb des Schlossberges in Fronte auf, dann schlossen sich die Innungen bei ihren Vorgesetzten, die Schuljugend in der Schule; auch von den Dorfschaften kamen dieselben an. Wie es 8 Uhr war ging zuerst das Schützen-Korps ab und stellte sich oberhalb des Schlossberges in Fronte auf, dann schlossen sich die Innungen und die Schulen an. Der Zug setzte sich nun in Bewegung. Als die Lehrer mit ihren festlich geschmückten Kindern und Fahnen dem Schlossberg näher kamen, machten die Schützen rechts um und stellten sich vor der großen Kirche, ein Spalier bildend, auf, wo denn der ganze Zug seinen Einzug hielt. Nach der Predigt wurden von den Schützen 3 Salven gegeben, und der Zug ging wieder in derselben Ordnung aus der Kirche.

            Nachmittags wurden 3 Eichen gesetzt, wobei sich der Herr Gerichtsamtmann Förster sehr verwendete; es kostete demselben viele Mühe, denn es gab auch welche, die dagegen waren. Es

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