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lassen, die wir brauchen konnten, worunter auch die uns ganz fehlenden Artikel waren, wie z.b. Arac und Lichte, deren täglich viele Pfund sein wollten; wie auch Tabak, welcher meinen Gästen ebenfalls sehr angenehm war. - So war ich wieder unvermutet einmal von ziemlicher Sorge befreiet, und nicht leicht habe ich etwas mit größerem Dankgefühl bezahlt, als diese Sachen. -

            Je beruhigter ich nun dem Morgen entgegen sahe, desto unruhiger wurden gleich die ersten Stunden des folgenden Tages, des 7. Oktobers. Man hatte nämlich die aus dem Feuer des vorigen Tages noch geretteten Betten, Kleidungsstücke und Wäsche in die wirklich feste Sakristei der Kirche geschafft, auch hatten einige Andere ihre besten Habseligkeiten dort verwahret. Da dieses dich nicht so unbemerkt hatte geschehen können, so hatten am frühen Morgen viele Offiziere von dem Schulmeister das Öffnen der Kirche verlangt und aus Ärger, dass er mir dieses Vorhaben angezeigt, ihn nebst seiner Frau an einen Wagen anbinden lassen wollen. Sobald ich davon Nachricht erhielt, bat ich um Hilfe und bekam einen Offizier und sechs Mann, mit denen ich marschieren musste. Wie ich aber an der Kirche kam, so kehrten meine Begleiter schnell um und sagten: die vor der Kirchentüre stehenden Offiziere wären größer als sie alle. Ich bat also noch einmal bei den Herren Generälen und erhielt einen andern Offizier zur Begleitung, mit dem ich wieder auf den Kirchhof wandern musste, bei dessen Erblickung der ganze Trupp zurück wich, und auf seine Anrede alle den Kirchhof verließen.

            Noch keine halbe Stunde war diese Geschichte vorbei. Als man von mir und dem Dorfe Plaue eine große Menge Kühe und Ochsen verlangte, welche ganz unmöglich geschafft werden konnte. Mit vielen Bitten wurde endlich bis auf 15 Stück herab gehandelt und da diese Zahl nicht voll zu machen war, so musste ich selbst es tun, worauf diese Kühe zusammen im Garten geschlachtet und hernach auch gleich verteilt wurden.

            Aber nun zeigte auch bei mir alles den Rückzug an. Es wurden, bei allem schon gehabten großen Aufwande, Wagen in den Hof gebracht und mit meinem besten Heu beladen; eine Menge Federvieh und alle Fische wurden geschlachtet und eingepackt; ja fast alle Augenblicke verlangte man noch trockne Viktualien, die man mitnehmen wollte, und dieses alles außer ihren Mahlzeiten!

            Nicht allein diesen großen Aufopferungen wegen wünschte ich den baldigen Aufbruch herzlich, sondern auch besonders deswegen, weil bei hellem Sonneschein durch einen guten

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