< zurückblättern Inhalt vorblättern >

Die Kugel nahm er zu sich. Er wurde mit nach Böhmen abgeführt.

            Die Nacht vom 9. bis zum 10. Oktober ging ungestört vorüber.

            Am 10. Oktober, Dienstags, war es neblig und regnerisch, und es wurde an diesem Tage von beiden Teilen nichts unternommen.

            Den 11. Oktober, Mittwochs, war ein schöner heiterer Herbstmorgen. Ich war auf Botenwache, als ein österreichischer Korporal mit noch einem anderen Soldaten von der leichten Reiterei, zwei Boten verlangte; es traf mich und den Vater von Herrn Julius Mehnert, wir mussten mit nach Hohenfichte in das Lager: ich musste Stiefel tragen und der andere hatte Mäntel auf dem Schiebekarren. Wie sah es da aus, wie wir hinkamen; hinter dem Gehöfte des Begüterten Wächtler befand sich ein Lager von Reiterei. Sie hatten alles genommen, auch Getreidegarben waren dazu verwendet worden. Die Österreicher erwarteten die Franzosen von Thiemendorf her. Während wir dort waren, traf auch ein österreichisches Regiment mit zwei Geschützen ein stellte sich dort auf. Als wir unsere Sachen abgegeben hatten, wurden wir entlassen, und gingen zurück. Als wir an die vier Teiche [östlich bei Augustusburg] kamen, und die Österreicher sich zurückziehen mussten. Wir eilten so viel wie möglich, dass wir in die Stadt kamen, da ging alles wider einander. Wir gingen auf den Pfaffstein, von wo aus man alles übersehen konnte, wie die Österreicher sich zurückzogen. Der Rückzug ging durch Lehnerts und Wagners Gehöfte in Grünberg. So lange nun von französischer Seite keine Kavallerie ankam, ging der Rückzug in der Ordnung fort, so wie die aber ankam, fiel es für die Österreicher schlecht aus; dieselben kamen, wo jetzt der Gasthof steht, marschierten über die Felder, fielen den Österreichern in den Rücken und nahmen dieselben auf Herrn Willmersdorfs Beigut gefangen. Während dem hat es ein Österreicher, ein leichter Reiter, versehen, und kommt mit zwei Franzosen ins Gefecht beim Grünberger Kalkofen; er hatte ein schönes Pferd, verteidigte sich tapfer gegen seine beiden Feinde, er sieht eine Gelegenheit ab und gibt seinem Pferde eine andere Wendung und entkommt glücklich. Er kam bei dem Jägerhof vorbei, seine Feinde hinter her, denn sie dachten ihn noch einzuholen, und machten dann zwischen den Scheunen und dem Totenacker unter den Gärten vorbei aber sie erreichten ihn nicht. Mittlerweile war auch das Lager in Hohenfichte aufgebrochen und zog sich nach Dorfschellenberg und

204

< zurückblättern Inhalt vorblättern >