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ihn zu bekehren, und zu bewegen, dass er seine Sünden bekenne, was er auch getan; hernach verlor er den Verstand und starb. Er wurde durch den Scharfrichter von hier und einen von Frankenberg auf den Gottesacker gebracht und an einem besondern Ort verscharrt. -

            Diese wichtigen Nachrichten sind von einem würdigen Bürger mit Namen Karl Gotthelf Hübler hinterlassen worden, welcher aber auch bei seinen Nachrichten den Wunsch ausgesprochen, dass auch seine Nachkommen erfahren möchten, was für Kummer und Sorgen er erlebt habe.

            Desgleichen sind auch die älteren Nachrichten, welche diese Chronik enthält, von dem damaligen Pfarrer und Schlossprediger Ernst Herrmann hinterlassen worden, wovon er vieles selbst erlebt hat. Auch dieser hat geäußert, es möge die Nachwelt erfahren, was für traurige Zeitereignisse auch er erlebt habe.

            Von dieser Zeit an sind aber keine Nachrichten weiter vorhanden, als dass 1772 große Teuerung in Sachsen war.

 

  Teuerungsjahre.

 

            Von dem Siebenjährigen Kriege bis zum Schlusse des achtzehnten Jahrhunderts ist weiter nichts vorgefallen, als die große Teuerung von 1772 bis mit 1773, wo das arme Gebirge viel Elend wegen der Hungernot zu leiden hatte. Aus Wien kamen zur Linderung der Not 50 Taler an, worauf dann aus Dankbarkeit ein achtbarer hiesiger Bürger Namens Joh. Adam Lange ein Gedicht gefertigt hat:

                Schätzt, Hungrige, die Gaben,

                Die wir empfangen haben;

                Verborgne Josephs-Herzen

                Vermindern eure Schmerzen.

 

                Gott kennt die euch erretten,

                Drum lasst uns zu ihm beten

                Aus fröhlichem Gemüte,

                Zum Dank für seine Güte.

 

                Gott, der an euch gedenket,

                Und ihr Herz zu euch lenket,

                Sei gnädig allen Frommen,

                Die euch zur Hülfe kommen.

 

                Glück, Freude, Heil und Segen

                Kam ihrem Wunsch entgegen;

                Des Höchsten Arm und Rechte

                Beschirm ihr fromm Geschlechte.

 

                Herr, schenk' uns unsre Sünden,

                Und lass uns Gnade finden,

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