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            Alten Nachrichten zufolge sollen früher mehrere Kirchen in Schellenberg gestanden haben, über deren Entstehung und Verfall jedoch zuverlässige Nachrichten nicht vorhanden sind.

            Eine Kapelle, dem heiligen Moritz gewidmet, welche am Dorf-Schellenberger Wege gestanden haben soll, ohne indes den Ort genau angeben zu können. Deren Existenz leitet man ab aus folgender im Gerichtsbuche (A. 235) befindlichen Nachricht: "Anno 1531 hat Mauritius Wagner von Heinichen, bei George Schmidten zu Schellenberg, 3 Schock zu fordern gehabt, dafür hat er, George Schmidt, jenem, Mauritius Wagner, seinen Krautgarten verpfändet, der bei der Kapelle am Dorf-Schellenberger Wege gelegen."

                        Eine Kirche zum heiligen Kreuz genannt.

            Hierüber berichtet der Bergner'sche Chronik folgendes: "Wegen deren Erbauung sowohl, als deren Ruin, hat nicht das mindeste aufgefunden werden können, jedoch soviel zuverlässige Nachrichten vorhanden, dass selbige oberhalb des jetzigen Pfarr-Grasgartens, ohnweit des jetzigen niederen Kirchhofes gestanden hat, wie aus folgenden Kauf erhellet:

            Anno 1537 hat Velten Becken, sein Haus und Hof, Wiesen und Ecker, Jacob Claus von Dittmannsdorf um 60 silberne Schock verkaufet, und uf ein Jahr lang, --- und die Gräserei in dem Garten bei dem heiligen Creutz, darneben 2 Bäte im Garten ausgezogen.

            Nächstdem ist 1483 ein Fenster in diese Kirche, so mit Schiefer gedeckt gewesen, vor 6 Groschen - besage der Kirchenrechnung von selbiger Zeit, gemachet worden, und Anno 1531 sind 4 Gr. 6 Pf. in dem Säcklein (Klingelbeutel) bei der Kirche zum heiligen Creutz eingekommen, wie denn auch ein Crucifix aus dieser Kirche, viele Jahre lang im Gottesacker-Häuslein gestanden, so aber schon vor meinem Hierseyn, altershalber eingegangen. Ein Taufstein oder Weihkesselhalter aus dieser Kirche, zum heiligen Creutz, hat biß jezo in dem Kirchenhäusel, auf dem Gottesacker gelegen, welcher aber nunmehro zerbrochen und in die Gottesacker-Mauer, mit eingemauert worden ist."

            Es ist demnach wohl als gewiss anzunehmen, dass sowohl die Kapelle als auch die Kirche zum heiligen Kreuz kurz vor der Reformation eingegangen ist.

            Die Nachrichten von der alten 1831 abgebrannten, sowie an deren Stelle neuerbauten Stadtkirche zu Sankt Petri, werde ich in einem der nächsten Bogen meiner Chronik bringen, gleichzeitig das mir von Herrn Organist Schröpfer übergebene Manuskript, von der Schlosskapelle, der alten und neuen Kirche handelnd, benutzend, wofür ich demselben besten Dank votiere.

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