< zurückblättern Inhalt vorblättern >

sollte er Resolution erhalten. Die Ordre hat er an den in Oederan stehenden Major geschickt, dass er nach Lösung selbiger sollte dem dasigen Rektor andeuten, dass er binnen einer Stunde 500 Taler an Geld liefern müsse; wenn er nicht wollte, sollte er ihn schließen, und geschlossen hinein nach Chemnitz bringen lassen. Das Geld wurde in aller Angst zusammengebracht.

            In sechs Stunden hat er den Bürgermeister, weil er das Geld erhalten, wieder zu sich kommen lassen und gesprochen, er hätte immer gesagt, dass es unmöglich sei, denn es wären nicht mehr 500 Taler in Oederan aufzubringen, und hat ihm solche gezeigt und gesagt, er habe sie schon, worüber der Bürgermeister sehr erschrak, weil er nicht wusste wie solches zugegangen, worauf er seinen Bescheid erhalten, mit einer Bescheinigung, dass der Stadt Oederan die noch restierenden 2.000 Taler erlassen wären. Pillerbeck.

            In der Stadt Chemnitz hat der Rat auch akkordiert, von jedem Taler so viel wie 9 Gute-Groschen zu geben.

            Den 9. Februar musste der Amtmann gleichfalls nach Chemnitz, indem der Oberst von den drei Ämtern, als Stollberg, Chemnitz und Augustusburg Spannfuhren verlangte.

            Den 10. Februar erging ein Patent von der sächsischen Kreis-Deputation, indem sie Ordre erhalten, dass von dato an alle Geld-Pressuren, sie möchten den Namen haben wie sie wollten, alle Fouragierung aufhören sollten, desgleichen auch die Verpflegung der Soldaten, worüber absonderlich bei den Armen eine große Freude entstand, da mancher arme Wirt seinen Soldaten hat müssen Fleisch, Bier und Branntwein täglich verschaffen, und er hat keinen Bissen Brot gehabt, deshalb mit Weib und Kindern Hunger und Kummer leiden müssen.

            Es ist solches Patent an allen Orten sogleich publiziert und angeschlagen worden.

            Den 12. Februar ist wieder Verordnung an die Generalakzise ergangen, dass die Akzise nun wieder nur einfach sein und vergeben werden soll, die Leipziger Gute-Groschen aber gar nicht angenommen werden, sondern es sollen die Dresdner Gute-Groschen, Sechser und Dreier und die Leipziger 1/3 Stücke genommen werden.

            Es entstand aus diesem Geldverbot unter gemeinem Handel und Wandel, da doch zur Zeit noch kein wirkliches Verbot war, dass in dem gemeinen Handel und Verkehr solche nicht genommen werden sollten, eine große Verwirrung; Niemand wollte etwas verkaufen. Der Scheffel Korn kostete von Leipziger Gute-Groschen 15 Taler, von Leipziger 1/3 12 Taler; ein Brot musste mit 10 und 11 Leipziger Gute-Groschen bezahlt werden.

152

< zurückblättern Inhalt vorblättern >