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bei Sonnenaufgang, hat sich bei hellem Himmel ein schöner Regenbogen sehen lassen, von einer Seite bis zu der anderen eingeschlossen.

            Den 26. Januar wurde die Bürgerschaft abermals in das Lehngericht gefordert, und wo auch Mann für Mann erscheinen musste, wo ein Amts-Konsens ausgestellt worden, und wo die Kommune 5.000 Taler aufnehmen musste auf zwei Jahre, und von 100 Taler 3 Pfennig Zinsen geben; wenn aber das Kapital länger stehen bleiben sollte, müsste hernach das Hundert mit 5 Taler verinteressiert werden.

            Den 26. Januar, vormittags, ward in dem wohllöblichen Amte ein Amtstag gehalten, indem wieder preußische Ordre ergangen war, dass die drei Ämter Stollberg, Chemnitz und Augustusburg, welche der Oberst Pillerbeck zu Exekution unter sich hatte, 8.000 Stück Schafe, wie auch Hirten und Kommisarien, welche vorne gehen sollten, für Futter und nötigen Unterhalt zu sorgen, solche in königlich preußische Lande zu transportieren. Es sollte auch ferner nach eingegangener Ordre, nach des wohllöblichen Amtes gemachter Repartition, von zwei Hufen ein tüchtiger Ochse, oder eine Kuh nach Freiberg geliefert werden. Abends kam auch ein Hauptmann nebst 5 Mann Dragoner, und verlangte aus dem hiesigen Amtsbezirke 32 Pferde über die angesonnen Stück- und Dragonerpferde, welche abzuliefern, oder mit Geld, das Pferd für 80 bis 90 Taler, bezahlt werden müssen.

            In der allhiesigen Stadt lagen Husaren auf Exekution, auf die 400 Rationen, welche abgeliefert werden sollten.

            Den 27. Januar erging wieder Ordre von dem Herrn Obersten Pillerbeck an die hiesige Stadt, dass, wofern nicht binnen 4 Tagen der alte Rest und auch die neu geforderte Brandschatzung, Quatember und Schockgelder richtig abgezahlt würden, gewiss die Ausplünderung und Anzündung erfolgen, welches zwar zum letzten Mal erinnert würde; darauf kamen in etlichen Stunden drei Husaren mit einem Erinnerungsschreiben, welche in dem ganzen Amte herumgeritten, und von der hiesigen Stadt mit 5 Taler Erinnerungsunkosten haben bezahlt werden müssen.

            Den 29. Januar hat jedes Haus wieder 15 Neugroschen geben müssen, nach jetzigem Geld, zur Verpflegung des in Wegefahrt stehenden Regiments. Es haben mehrere Mal Zugemüse, Erdäpfel, Hafer und Grütze geliefert werden müssen, jedoch gegen Bezahlung, weil in den dasigen Orten alles aufgezehrt worden, und gar nichts zu bekommen war.

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