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wurde; was gab es da für einen Schreck und Rumor, der Prediger musste auf der Kanzel seine Predigt beschließen, indem die jungen Mannspersonen vor Angst über die Emporkirche hinunter sprangen, in die Sakristei hinein liefen und nun zu der daselbst hinausgehenden Türe hinaus wollten; diese war aber auch schon von den Preußen besetzt, in die Kirche kamen sie jedoch nicht hinein während des Gottesdienstes. Es wurde in aller Angst der Segen gesprochen und wie gewöhnlich die Kirche beschlossen. Mittlerweile hatten sich die jungen Mannspersonen verkrochen; wie nun die Kirche aus war, so ließen sie die Weibspersonen vorbeigehen, was aber an Mannspersonen herauskam trieben sie alles auf den Kirchhof zusammen, es mochte alt oder jung sein, worauf sie nachher die Kirche stürmten und aussuchten; sie kamen jedoch nicht in die rechten Löcher, wo sich das junge Volk verkrochen hatte. Da sie nun dachten alles ausgesucht zu haben, so nahm der Leutnant als Oberoffizier die heraus, welche ihm anständig waren, und ließ dieselben in das Lehngericht in Arrest bringen. Es entsprangen ihnen aber auf diesem Wege vier Mann; da sie gleich nach ihnen schossen trafen sie auch dem einen in den Arm; die den Markt hinunter liefen, brachten sie sogleich wieder zurück, der aber, welcher den Pfaffstein hinaus lief, und aus der hiesigen Stadt mit Namen August Günthers Sohn war, war hinweg, obgleich sie nach ihm schossen. Aus der hiesigen Stadt hatten sie eingeführt: 1) Johann Michael Wagner; 2) Daniel Friedrich Uhlmann; 3) Karl Gottlieb Franke; 4) Christoph Friedrich Oehme, alle vier Bürger und Weber, Männer, welche Weib und Kind hatten; der 5. war ein lediger, auch Weber, ein junger Meister mit Namen Johann Christoph Löscher, er war nicht viel über zwei Ellen lang. Nachmittags aber um zwei Uhr ging das ganze Kommando auf die Amtsdorfschaften; das junge Volk aber hatte sich, als wieder Flucht war, aus der Kirche hinaus in den Wald geflüchtet.

            Es wurden aber sogleich die Väter, als Samuel Müller und Gottlieb Viehweger, durch die Soldaten eingeführt, welche ihre Söhne gestellen sollten; desgleichen wurden auch die Mütter mit eingeführet, wo die Väter ausgetreten waren, als Johann Christian Schneiders Frau, welche zwei Söhne hatte, und Johann Christian Gründigs Frau.

            Den 28. wurden die Männer wieder herausgelassen, es kostete aber einen 20, 30 und 35 Taler.

            Den 29. wurden auch die Eltern herausgelassen, in der hiesigen Stadt aber auf wieder Gestellung, wenn sie wieder

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