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            Es musste sogleich jedes Haus einen Taler bei Gotthelf Hofmann, welcher es eingenommen hatte, abgeben, auf 15 Tage zur Verpflegung des mit angewiesenen in dem Dorfe Wegefahrt stehenden Regiments, ein Hausgenosse, nach jetzigem Geld, 15 Neugroschen zu Botenlöhnen und Schanzen.

            Den 15. Dezember schaffte der Landrichter 150 Taler auf die Brandschatzung hinein, und brachte den Gerichtsschöppen Schneider aus dem Arrest wieder zurück.

            Den 17. und 18. Dezember ging die Exekution wieder herum, es mussten von jedem Taler 6 Pfennige gegeben werden, desgleichen auch die Hausgenossen und die einzelnen Personen.

            Den 18. Dezember wurde Meister Johann Adam Lange, Bürger und Weber, zur Zeit Kirchen-Vorsteher, von Seiten der Gerichte mit einem Bittschreiben wegen der Brandschatzung nach Chemnitz an den Herrn Oberst Pillerbeck abgeschickt nebst einem Boten, welcher eine Kalbe zu tragen hatte, solche dem Herrn Oberst zu schenken; es hat aber der Oberst gedachten Meister Lange in Arrest zur Geisel darinnen behalten, und wollte ihn nicht eher herauslassen, bis das Geld alles eingeliefert wäre; das Kalb wurde zwar angenommen, der Bote musste aber allein wieder zurück.

            Den 20., 21. und 22. Dezember ging die besagte Exekution sowohl unter den Wirten, als Hausgenossen und einzelnen Personen wieder herum und mussten von jedem Taler 6 Pfennig werden.

            Es musste auch jedes Haus wieder einen Taler geben zum Vorschuss auf einen halben Monat, als 15 Tage, zur Verpflegung des Regiments nach Freiberg.

            Den 24. Dezember wurde die Bürgerschaft in das Lehngericht gefordert wegen Schaffung der Brandschatzung. Da nun die Bürgerschaft gesonnen war, die 3.000 Taler zu borgen bei dem Scharfrichter Reinhold in Chemnitz, so wurde auch mit einem Ausschuss von der Bürgerschaft, nebst den Gerichten, in dem wohllöblichen Amte eine Registratur abgefasst, auch das schon aufgerichtete Syndikat, dass ein jeder sein Vermögen verpfänden sollte; es wollten sich aber die Reichsten nicht mit unterschreiben.

            Den 27. Dezember, als am dritten Weihnachtsfeiertag, vormittags unter der Kirche, kam unvermutet ein preußisches Kommando von dem Oberst Pillerbeck von Chemnitz auf Exekution auf die Rekruten, um dieselben sogleich aufzufangen. Die Preußen besetzten nun alle Türen der Kirche, in welcher sonst nie am dritten Weihnachtsfeiertag Gottesdienst gehalten

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