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mit Hauen und Schaufeln, auch auf 6 Tage mit Geld und Brot versorgt, nach Freiberg abgehen sollten.

            Den 22. Oktober, gegen Abend, kam ein Kommando österreichischer Husaren, lagerten sich in der Mörbitz im Walde zwischen Schellenberg und Waldkirchen; Stadt Schellenberg musste dieselben sogleich mit 50 Portionen und 50 Rationen versorgen, wonach jedes Haus 2 Pfund Brot geben musste. Die Ration wurde von den Begüterten geliefert.

            Den 23. Oktober kam eine Kompanie schwerer Reiter von der Reichs-Armee auf Exekution auf das ganze Amt auf Lieferung, wo sogleich 4, 5 und 6 Mann auf die Dorfschaften kamen; auf Stadt Schellenberg kamen 17 Mann, welche auch mit Essen und Trinken versorgt werden mussten.

            Den 25. Oktober, abends um 7 Uhr, rückten die hier stehenden Soldaten hinaus nach Waldkirchen, da in einer viertel Stunde 22 Boten geschafft werden mussten. Da sich nun kein Preuße hatte sehen lassen, rückten sie wieder ein, wo ihnen auch sogleich 58 Portionen Brot verschafft werden mussten. Sie betrugen sich überaus schlecht, denn wenn ihnen der Wirt kein Fleisch brachte, haben sie ihm das Essen vor die Füße geworfen.

            Die den 20. Oktober gestellten 13 Mann Schanzarbeiter, wovon nur 11 Mann abgegangen waren, mussten wieder mit 11 Mann auf sechs Tage abgelöst werden. Es gingen österreichische Kommandos herum, welche die Schanzarbeiter mit Gewalt zusammentrieben.

            Den 27. Oktober, nachmittags, kam unvermutet ein Korps von der Reichs-Armee aus Marienberg hier an und lagerten sich hier um die Stadt herum, schlugen das Lager von dem Galgensberg [Galgenberg] an über Grünberg nach Hochenfichte und Metzdorf auf; das Hauptquartier kam nach Stadt Schellenberg, welches aus drei Generalen bestand, nebst ihren Obersten und Majoren. Das Exekutions-Kommando musste ausrücken. Es wurden 6 Wachstuben und Ordonanzen eingerichtet. Man sah nichts als Juden und Marketenderinnen laufen. Auf dem Markte hatten sie Feuer angemacht, da kochten sie Kaffe zum Verkauf; Buden hatten sie aufgeschlagen, worin sie allerhand zu verkaufen hatten. Auf den Feldern wo sie standen wurde alles verwüstet und ruiniert an Zäunen und an Scheunen. Die Juden kauften alles zusammen. Der Scheffel Korn kostete 18 Taler; es war auch kein Brot mehr zu haben.

            Den 30. Oktober, früh Morgens um 2 Uhr, ging der Marsch von dem ganzen Lager hinauf nach Marienberg, weil

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