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wieder zu dem Landrichter gekommen und gesprochen, der Aufsatz wäre unbesonnen gemacht, sie wollten einen anderen machen. Auch die junge Mannschaft hatte sich bei dem wohllöblichen Amte beklagt, und ihnen solches erlaubt worden, dass sie denn der jungen Mannschaft den Mann zu 6, 9, 12, 15 Taler zu geben angesetzt, auch noch 30 Haus-Quatember, dazu dem Mann mit 100 Taler zu bezahlen, welches aber bei so großer Teuerung einzubringen unmöglich war, aber das Weberhandwerk, auf der ersten Repartition beharret und ihre zugeteilten 5 Mann abzuliefern, solches auch bei dem wohllöblichen Amte gemeldet.

            Den 26. September sind die Kaufleute von Chemnitz, welche nach Freiberg als Geiseln gefänglich fortgeführet worden, wieder zurückgekommen; auch wurden ihre Gewölbe wieder aufgemacht, indem sie versprachen, noch etwas vor der Messe abzuzahlen, das Übrige aber nach der Messe. Auch wurden die zwei Zentner alte Lumpen oder Leinwandflecke nach Freiberg abgeliefert.

            Den 27., 28. und 29. September ist ein starkes Treffen gewesen, da die Österreicher einen Angriff getan und die Preußen aus dem bei Bretzschendorf gestandenen Lager herausgeschlagen und sich allda festsetzten; die Preußen aber setzten sich bei Freiberg wieder in ein Lager. Es war von beiden Seiten viel Volk geblieben. In Mulde [Mulda] bei Frauenstein hatten die Preußen alles ausgeplündert und auch 14 Bauerngüter nebst Pfarrwohnung in Brand gesteckt.

            Den 11. Oktober musste die hiesige Stadt wieder 6 Mann mit Äxten in die Feldbäckerei zu dem Holzmachen stellen auf 6 Tage, und nach 6 Tagen wieder durch andere 6 Mannschaften die ersteren ablösen, wozu jedes Haus 6 Gute-Groschen, nach jetzigen Geld 7 Neugroschen 5 Pfennig, und ein Hausgenosse 3 Gute-Groschen, jetzt 3 Neugroschen 8 Pfennig hat geben müssen.

            Den 14. Oktober hörte man ein starkes Kanonieren, welches auch die ganze Nacht und den 15. den ganzen Tag, bis abends 7 Uhr dauerte; da denn die Preußen wieder von Freiberg zurückgezogen wurden, und sich nach Nossen und Döbeln zurückzogen. Es wurde in dieser Gegend alles verwüstet und ruiniert. Freiberg wurde von den Österreichern wieder besetzt.

            Den 20. Oktober erging kaiserliche Ordre an das hiesige Amt Augustusburg, Schanzarbeiter zu stellen, und wurden aus dem erzgebirgischen Kreis 800 Mann verlangt, und nach gemachter Repartition traf Stadt Schellenberg 13 Mann, die

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