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bezogen, die Schanzen wieder besetzt und die Piketten [Mannschaften] wieder ausgestellt.

            Den 29. wurden aus Dorfschellenberg und Leubsdorf Lebensmittel herbeigeschafft, und wer noch etwas hatte dem wurde es genommen. Denselben Tag Gegend Abend kamen 2 Dragoner und 5 Mann von der Infanterie in hiesige Stadt und wollten Quartier haben, sie wurden denn auch im Gasthof einquartiert; da nun Niemand wusste was sie wollten, entstand ein großer Schrecken, indem jeder dachte es geschähe ein Überfall; von den Bürgern ging alles hinaus in den Wald dieselbe ganze Nacht, der Akzis-Inspektor, der Steuer-Einnehmer und noch die übrigen drei Gerichtsschöppen waren auch weg. Es ging aber alles glücklich vorüber. Früh Morgens kamen auch noch zwei Mann von der Infanterie, welche auch mit Essen und Trinken versorgt werden mussten; es wusste aber Niemand was sie wollten.

            Den 30., gegen Abend, kam auch der Aktuar von Oederan zurück, weil er von den Preußen wieder freigelassen war. Er sollte jetzt Anstalten treffen, mit seinem Amtmann in den unterhabenden Dorfschaften, zur Bezahlung, worauf sich der Amtslandrichter nebst den Gerichtsschöppen wieder sehen ließen, aber der Herr Amtmann noch nicht; jedoch war die Amts-Expedition wieder geöffnet.

            Den 3. Juli erging Ordre von dem in Freiberg stehenden Rittmeister, welcher das Exekutions-Kommando über hatte, über die von den Preußen von Sachsen geforderte Brandschatzung, Quatember und Schockgelder, wie auch Lieferung, dass das Amt Augustusburg ihre zugeteilten 147 Stück Pferde binnen acht Tage nach Freiberg stellen sollte bei der Schärfsten Exekution, aber sonst müssten zur Strafe für ein Pferd zwei gestellt werden. Stadt Schellenberg musste drei Pferde stellen.

            Den 30. Juli marschierten etliche Regimenter Preußen von Chemnitz durch Oederan nach Freiberg in das Hauptlager, da ist wieder vieles ruiniert und verwüstet worden.

            Den 31. Juli rückte der preußische Oberst Pillerbeck in Chemnitz ein.

            Den 8. August erging Ordre, dass Stadt Schellenberg 15 Mann Schanzengräber nach Pretzschendorf geben sollte, wozu jedes Haus 6 Gute-Groschen und ein Hausgenosse 3 Gute-Groschen geben sollte.

            Den 9. kam ein Kommando Preußen auf Exekution mit einem Oberstleutnant zur Amtssteuer-Einnahme, auf das ganze Amt Augustusburg, auf die Quatember und Schock-Gelder, welches nicht eher abweichen sollte, bis der dritte Teil von jedem Ort abgeführt wäre.

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