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Brand gesteckt, da in einer Stunde die Brücke nebst den daran liegenden zwei Häusern gänzlich in Asche gelegt wurden. Die Preußen marschierten bis Dresden und ließen bei der Metzdorfer Brücke den Fußboden heraus nehmen.

            Den 22. schlugen sie ein Lager auf bei Oederan, vor dem Chemnitzer Tor, genau an der Stadt, an der Chemnitzer Straße, nach Börnichen zu, und trieben Schanzen zusammen aus Oederan und von den umliegenden Dorfschaften, so viel sie nur zusammenbringen konnten und verschanzten sich.

            Die kaiserlichen und Reichstruppen, nebst den Hauptmann Otto'schen Jägern, standen bei Chemnitz und Neukirchen, wo auch das Hauptquartier war. Auch waren bei Waldkirchen, Marbach in dem Gehölze Kaiserliche wieder eingerückt.

            Den 23., 24. und 25. Mai sah Mann weiter nichts, als die Patrouillen und Kommandos auf den Feldern einander herumjagen und auf einander schießen.

            Den 26. Mai, vormittags, wurde im preußischen Lager Viktoria geschossen, man wusste nicht warum, endlich hörte man, dass Preußen mit Russland Friede geschlossen habe.

            Der hiesige Amtmann und Amtssteuer-Einnehmer waren weg, man wusste nicht wohin. Die Dorfrichter wurden von den Kaiserlichen geholt. Am andern Tag kamen die Preußen und nahmen zwei Gerichtsschöppen mit.

            Den 2. Juni hörte man ein starkes Kanonieren von früh 2 Uhr an bis um 6 Uhr; es war in der Gegend nach Dippoldiswalde.             Den 5. Juni, des Nachts gegen 12 Uhr, kam ein preußisches Kommando von 30 Mann Dragoner, welche sogleich auf das Schloss ritten, sich für Österreicher ausgaben und den Torwächter fragten, wo der Amtsmann sei. Weil nun solcher nicht da war, so fragten sie nach dem Aktuar und solcher musste auch gleich mit fort.

            Den 6. Juni wurde auch von den Kaiserlichen der Boden in der Brücke herausgeschlagen.

            Abends um 7 Uhr wurde die Brücke in Blaufarbenwerk von den Kaiserlichen ruiniert.

            Den 7. abends um 8 Uhr kamen drei preußische Dragoner in die hiesige Stadt, welche bei Gottfried Stollen, Sattler, welcher Bier schenkte, einkehrten. Sie waren kaum herein, so kamen 5 kaiserliche Husaren mit bloßen Säbeln gejagt, und nahmen die preußischen Dragoner gefangen. Hierauf entstand ein großer Rumor, indem die Preußen in Grünberg und Metzdorf alles ausgeplündert hatten. Alles lief wider einander; was an Wirten und Hausgenossen laufen konnte, flüchtete sich in den

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