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            Den 25. sollten auch zwanzig Mann Schanzarbeiter nach Freiberg kommen, es sind aber nur 12 Mann abgegangen und haben einen halben Taler von der Kommune erhalten. Die Not wegen der vielen Abgaben kannte keine Grenzen.

            Den 16. April entstand ein großer Schrecken; des Abends zwischen 8 und 9 Uhr hörte man Feuer schreien, und Niemand wusste wo es brannte, bald hieß es da, bald hieß es dort. Der Himmel sah blutrot aus, die Glut schien an das Schloss und an die Kirche; endlich hörte man, dass es das Erbgericht in Grünberg sei, was jetzt der Amts-Landrichter Herr Gottlieb Röber besitzt, es brannten alle Gebäude nieder; im Schafstall sollte es ausgekommen sein, aber Niemand wusste auf welche Art. Sämtliche Schafe sollen mit verbrannt sein.

            Den 28., 29. und 30. haben sich die Preußen von Zwickau herein zusammengezogen, von Flöha an bis Freiberg, wo in einem Hause 30 bis 40 Husaren, und vom Freibataillon 70 bis 80 Mann zu liegen kamen. Dieselben mussten aber auch mit Portion und Ration versorgt werden. Wie es da zugegangen ist kann man sich wohl leicht denken, aber nicht beschreiben.

            Den 29. haben zwei Mann Preußen einen Bürger, Johann Michael Otten's Arbeiter, welcher mit dem Pferde aus der Mühle gekommen, geprügelt und ihm das Pferd genommen nachdem sie ihn von demselben heruntergerissen. Es hatte sogleich Erkundigungen eingezogen und gehört, dass ein Pferd in Flöha auf der Pfarrwohnung sei, wo er sich gleich hinbegab, und darnach fragte. Es wurde aber von den Soldaten sehr übel angenommen, und für einen Spion gehalten und mit Schlägen grausam misshandelt; dennoch bekam er sein Pferd nicht wieder. Den dritten Tag aber brachte es der Landrichter mit vieler Mühe und Geldkosten wieder zurück.

            Den 3. Mai, Nachmittag und 5 Uhr, ging der Marsch der ganzen Soldaten nach Freiberg, von da nach Nossen, wo die Preußen unter dem General Hilfe in einem verschanzten Lager standen.

            Den 6. Mai, früh Morgens um 5 Uhr, marschierten gegen 200 Mann österreichische Husaren durch die Stadt, welche aber weiter nichts als Boten verlangten. Chemnitz und Freiberg wurde von den Österreichern besetzt.

            Den 9. Mai zogen sich die Österreicher in die hiesigen Amtsdorfschaften zurück, indem die Preußen die Österreicher aus Freiberg wieder zurückgetrieben hatten. Bei Waldkirchen hatten die Österreicher einen Verhau gemacht.

            Den 13. Mai kamen 40 Mann österreichische Husaren, welche

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