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            Es wurde auch von Seiten der Gerichte Aussuchung gehalten, wegen der Rekruten, wo man Verdacht hatte, aber nichts gefunden, wegen  zwei Rekruten; es ist zwar ein Webergeselle, von Frauenstein gebürtig, mit Namen Ballmann gefunden, aber von dem General in Freiberg nicht angenommen worden.

            Den 14. kam schon Exekution auf die Brandschatzung, auch auf die Schock- und Quatembergelder, welche sich daselbst auf der Amtssteuer-Einnahme einlegten; der kommandierte Offizier blieb auf der Amtssteuer-Einnahme und die übrige Mannschaft kam in den Gasthof, mussten mit Portion und Ration versorgt werden und wurden hernach in die Amtsdorfschaften eingeteilt.

            Den 15. wurde auch Exekution in Stadt Schellenberg eingelegt und mussten 4, 8 und 12 Gute-Groschen Exekutionsgebühren erhalten.

            Den 17. wurden drei Mann als Geiseln mit nach Freiberg genommen, als der Herr Landrichter Hübler, der Gerichtsschöppe Kühn und der angesehne Bürger Johann Andreas Esche, welcher das Haus besaß, was jetzt Herr Seidlitz besitzt.

            Den 20. kamen die drei Mann zurück, brachten aber die Nachricht mit, wenn binnen acht Tagen nicht alles bezahlt würde, sollte die Stadt erst geplündert und dann angezündet werden.

            Den 19. kam Verordnung von Seiten des wohllöblichen Amtes, dass die ledigen Mannspersonen und Hausgenossen sich in des wohllöblichen Amt stellen sollten, die meisten aber waren ausgetreten, welche aber noch zugegen waren, mussten sich in das Amt stellen. Es gab auch Streitigkeiten von denjenigen, welche noch zugegen waren. Es wurden zwei Mann aus Schellenberg ausgehoben: Meister Gotthelf Gutewoch, Bürger und Weber, ein Hausgenosse, welcher Weib und Kind hatte. Gottfried Anke, welcher gleichfalls Weib und Kind hatte.

            Den 20. wurde die Bürgerschaft in das Lehngericht gefordert, und ihnen die Nachricht mitgeteilt, was die drei Mann von dem General aus Freiberg mitgebracht hatten, dass nunmehr der gänzliche Ruin vor Augen schwebte, sie sollten die Äußersten Kräfte dazu anwenden, und soviel wie nur irgend möglich abzutragen, indem nun alle Termine gefällig und Stadt Schellenberg mit 5.000 Taler in Rest stände, damit nicht der gänzliche Ruin kommen möge. Da hörte man Jammern und Wehklagen; dieses alles zu beschreiben wäre keine Möglichkeit.

            Den 27., nachmittags kam ein preußisches Kommando von 19 Mann Dragoner nebst Oberoffizier hier in die Stadt; sie

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