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            Den 1. Dezember erging preußische Ordre, dass Stadt Schellenberg binnen einer Frist von 6 Wochen 3.000 Taler Brandschatzung erlegen sollte, von 14 Tagen zu 14 Tagen 1.000 Taler, welche von dem Vermögen eingebracht werden sollen, bei der allerschärfsten Drohung. Da gab es abermals große Not bei solcher ohnehin schon so sehr bedrängten Zeit.

            Die ersten 1.000 Taler sollten eingebracht werden von den Haus-Quatembern, mit dem Bewerb, ohne die Grundstücke.

            Die andern 1.000 Taler sollten eingebracht werden nach den Quatembern, mit dem Bewerb und mit den Grundstücken.

            Die dritten 1.000 Taler sollten von den Vermögenden eingebracht, und von dem Kirchenvermögen ein Teil dazu gegeben werden.

            Die Not kannte keine Grenzen unter solchen Umständen.

            Den 20. kam schon Exekution in die Amtsteuer-Einnahme auf den ersten Termin.

            Den 22. kam wieder Exekution, obgleich 700 Taler bezahlt waren. Nach vielen Beratungen wurde beschlossen, dass ein Bürger, mit Namen Johann Adam Lange, nach Leipzig zu dem königlich preußischen Kriegs-Direktorium reisen sollte, um wenigstens Nachsicht zu erbitten. Dieser Bürger war der Großvater von Karl Langer und Eduard Langer. Auch musste Stadt Schellenberg zwei Mann Rekruten stellen.

            Den 27. und 28. sah man nichts als Rekruten von den Amtsdorfschaften herein in das Amt bringen.

            Den 29. wurden zwei Wagen mit Rekruten durch den Amtslandrichter nach Freiberg gebracht.

            Den 12. Januar 1761 ward der Ausschuss von der Bürgerschaft in das Lehngericht gefordert und ihnen die Ordre eröffnet, dass nunmehr auf den zweiten Termin 1.000 Taler Brandschatzung gefällig wären, und Exekution nebst gewissen Strafgeldern angesonnen worden. Da man wegen der noch vielen außenstehenden Reste dessen Unmöglichkeit wegen der großen Armut einsah, so wurde beschlossen, das fernere Schicksal abzuwarten.

            Indessen wurde die Bürgerschaft nochmals erinnert, bei solchen bedrängten Zeiten die äußersten Kräfte anzuwenden, das ihrige abzutragen, um das angedrohte Übel abzuwenden.

            Den 3. war auch der abgeschickte Bürger von Leipzig zurückgekommen, wegen Erlassung der Brandschatzung, er hatte nichts ausgerichtet, es sollte und müsste alles bezahlt werden. Unter dem Memoration des Königs von Preußen sollte sich derselbe mit folgenden Worten unterschrieben haben: Gebet was ihr sollt, Und denket was ihr wollt.

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