< zurückblättern Inhalt vorblättern >

            Den 4. November wurden von der kaiserlichen und Reichs-Armee 2.500 Schanzer aus dem Erzgebirgischen Kreis verlangt, welche mit hauen, Äxten und Schaufeln nach Freiberg sollten. Auf Stadt Schellenberg kamen 4 Mann, welche täglich 12 Gute-Groschen erhalten sollten.

            Den 5. gingen die 4 Mann Schanzengräber von hier ab nach Freiberg, und mussten sich dieselben auf 4 Tage mit Brod versehen.

            Den 8. kamen sie wieder zurück, weil die Preußen nicht mehr weit davon standen.

            Den 9. ist die Reichs-Armee in und um Chemnitz wieder eingerückt.

            Den 14. kam ein Kommando Husaren, lagerte sich bei den Scheunen unterm Gottesacker, machten Piral-Feuer an, und mussten von den Bürgern mit Essen und Trinken versorgt werden.

            Den 16. früh entstand ein großer Rumor unter den allhier stehenden Jägerkorps, als wenn preußische Husaren herumstreiften, wo sie denn auf dem Schlossberge zusammengezogen wurden, sowohl Reiter als Fußvolk, wo sie auch Feuer anmachten und den Leuten die Zäune wegbrannten. Um neun Uhr aber rückten sie wieder in ihre Quartiere. Am andern Tag wurden sie mit Sack und Pack auf das Schloss kommandiert.

            Den 19. mussten die Zimmerleute auf des Hauptmann Otters Befehl Verhaue bei dem Jägerhof und an der Zschopauer Straße machen.

            Den 19. abends um neun wurde ein großer Rumor und sie mussten wieder mit Sack und Pack auf das Schloss, und ehe man sich's versah, waren dieselben aus Furcht um 10 Uhr hinunter nach Hennersdorf, und von da über das Wasser nach Kunnersdorf, wo sie die Nacht über biwakierten und dann wieder einrückten.

            Den 20. des Nachts um 12 Uhr wurden sie wieder auf das Schloss kommandiert und 1 Uhr wurde Generalmarsch geschlagen, wo sie denn in finsterer Nacht nach Zschopau rückten. Am andern Tag hörte man, dass das königlich preußische Korps unterm General Hülsen in Chemnitz eingerückt ist, und die kaiserlichen, welche in Chemnitz lagen, wieder hinaus nach Zwickau marschiert wären.

            Den 24. und 25. sind die Preußen von Chemnitz nach Oederan und nach Freiberg, haben aber die Städte Chemnitz und Oederan stark besetzt.

            Den 26. erging Ordre von dem General Hülsen, dass 1.000 Schanzengräber nach Freiberg sollten.

115

< zurückblättern Inhalt vorblättern >