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werden. Den anderen Tag musste auch Holz dazu gefahren werden.

            Den 11. Mai kamen 100 Mann Husaren von Freiberg zurück, welche nach Grünberg einquartiert wurden. Es kam auch eine österreichische Patrouille zurück, welche 16 Mann preußische Husaren als Gefangene mitbrachte; deren Pferde wurden an die hier stehenden Offiziere verkauft, die Mannschaft aber kam nach Böhmen.

            Den 22. wurde auch N. Jäger, eines hiesigen Tischlers Sohn, von dem österreichischen Oberst Leutnant gefänglich eingezogen, ihm sogleich mit Stricken die Hände auf dem Rücken fest gebunden und unter Bedeckung nach Freiberg abgeführt, von da nach Dippoldiswalde in das kaiserliche Hauptquartier. Da sie nun nichts verdächtiges auf ihn bringen konnten, nur dass er mit den preußischen Offizieren auf die Jagd gegangen, so wurde er nach Dresden geliefert; weil derselbe nur unbefugter Weise mitgegangen war, kam er über ein Jahr auf den Festungsbau. Weil sich nun gute Freunde für ihn verwendeten, kam er schon im Monat August 1761 zurück. Er war der Großvater vom jetzigen Herrn Förster Jäger in Falkenau.

            Den 19. Juli wurde die Residenzstadt Dresden von den Preußen belagert und beschossen. Vor dem Pirnaer und Donaer Tor war am 19., und 20. das Feuer am heftigsten, die Preußen hatten die Batterie aufgeworfen und beschossen die Stadt, wobei 226 Häuser gänzlich niederbrannten und 37 stark beschädigt wurden, im ganzen 263 Häuser, worunter sich auch die schöne Kreuzkirche befand, welche 500 Jahre gestanden hatte. Auch verloren 18 Einwohner ihr Leben, indem sie unter dem Schutt mit begraben wurden. Das Elend und der Jammer ist nicht zu beschreiben. Die Belagerung dauerte von 14. bis 31. Juli; die Preußen mussten sich zurückziehen und die Belagerung aufheben.

            Den 20. kam ein starkes Kommando Österreicher, größtenteils Freijäger und Husaren, welche sich in der Gemeine lagerten. Nach 2 Stunden brachen sie wieder auf und marschierten nach Erdmannsdorf; bei der Brettmühle lagerten sie sich, und die Stadt musste liefern was sie brauchten. Bei der Brettmühle hatten die Bürger 14 bis 15 Schock Bretter, welche die Soldaten alle zerschnitten und sich Hütten daraus bauten.

            Den 27. machten sie nach Euba, von da nach Frankenberg und Mittweida hinunter. Die preußischen Deserteure, besonders aber die sächsischen Rekruten, verließen die Regimenter und gingen davon.

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