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liefern, auch eine Kuh zur Unterhaltung der Soldaten. In der Stadt musste mancher Wirt den Pferden den Stall einräumen und sein Vieh unter freiem Himmel liegen lassen; auch haben viele Pferde in Holzställen und Gärten unter freiem Himmel liegen müssen. In Hinter- und Niederstadt lag die Infanterie, in manchem Hause 20 bis 30 Mann; bei mehreren Wirten betrugen die Kosten 6, 7 und 8 Taler, außerdem mussten sie sich noch schlecht behandeln lassen. Branntwein, Brod und Fleisch war gar nicht mehr zu bekommen, es musste hiernach auf die Dörfer geschickt werden. Am andern Tag um 6 Uhr sind sie nach Zschopau. Man hörte auch des nachts ein starkes Kanonieren, welches bei Meißen war.

            Den 5. Dezember sind sie von Zschopau weg, nach Chemnitz, den 6. von Chemnitz nach Penig, den 7. von Penig wieder zurück nach Chemnitz, wobei alles aufgezehrt wurde. In dieser Nacht haben die Husaren bei dem Fischhause bei Metzdorf gelagert, die Scheunen erbrochen, alles ruiniert und entwendet; auf den Strassen war Niemand sicher.

            Den 8. marschierte ein Kommando Husaren durch die Stadt, wo sie den Branntwein flaschenweise mitnahmen und nichts bezahlten, den Gänsen die Köpfe abhieben und sie mitnahmen. Das Elend war nicht zu beschreiben, wie es an manchen Orten aussah.

            Den 12. kam ein preußischer Husar und brachte Ordre, dass binnen 2 Stunden die Stadt 20 Mann Schanzer abgeben sollte, welche nach Oederan mussten, wofür der Mann 12 Gute-Groschen täglich erhielt. Des Abends um 10 Uhr gingen sie von hier ab nach Oederan mit Äxten und von da nach Freiberg, wo der sogenannte Spitelwald verhauen werden sollte.

            Den 16., Nachmittags um 3 Uhr, kam ein Kommando österreichischer Husaren, von 30 bis 40 Mann, hier an, welche den Amtmann und den Amtslandrichter mit nach Freiberg nahmen.

            Den 17. Dezember kamen der Amtmann und der Amtslandrichter zurück.

            Den 18. Dezember kam ein Kommando preußischer Husaren vom Freibataillon hier in die Stadt ins Quartier; das Kommando war 120 bis 130 Mann stark; dieselben zogen ihre Pferde auf das Schloss, 10 bis 12 Mann wurden um den Markt herum einquartiert und die andern Wirte mussten zur Verpflegung das ihrige auch beitragen.

            Den 19. Dezember, früh um 8 Uhr, kam Feuer in dem Viehstall des Lehngerichts aus, welches denselben gänzlich in Asche legte; gerettet konnte nichts werden, auch verbrannte das

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