< zurückblättern Inhalt vorblättern >

konnten, da die Lieferung zu groß war, so ist am andern Tag, als

            den 13. Oktober der Amtslandrichter abermals mit 4 bis 6 Mann Bürgern und den Amtslandschöppen auf Exekution ausgeschickt worden.

            Den 16. Oktober marschierte das Lager bei Chemnitz auf die Hälfte nach Freiberg.

            Den 17. Oktober erging Ordre in das Amt Augustusburg, die Lieferung sogleich nach Freiberg zu schaffen, da die Exekution doch zu wenig fruchtete, weil ein großer Teil gar nichts mehr hatte.

            Den 14. Oktober war die Schlacht bei Hochkirchen in der Lausitz, zwischen den Preußen und Österreichern, wo der König von Preußen geschlagen wurde und an Toten 1.020 Mann verlor, an Blessierten 3.972, Kanonen 87, als: 20 3-pfündige, 15 6-pfündige, 42 12-pfündige und 10 24-pfündige, an Haubitzen 10 von 7 Pfund und 4 10-pfündige, Kugeln nebst 44 Pulverwagen, 17 Rüstwagen und 9 Wagen mit Kugeln, zusammen 70 Wagen. In der Stadt Zschopau mussten für die Österreicher Backöfen gebaut werden.

            Den 20. Oktober marschierten die Truppen von Chemnitz nach Freiberg.

            Den 26. musste Hafer und Heu nach Freiberg geliefert werden.

            Den 2. November war eine Schlacht zwischen den Preußen und Österreichern.

            Den 12. November marschierte das ganze Lager von Freiberg nach Leipzig, welches aus der ganzen Reichsarmee bestand; auch die Bäckerei rückte von Zschopau nach.

            Den 11. Dezember, des Nachts um 8 Uhr, kam ein starkes Kommando von der preußischen Freipartie von Zschopau hier auf das Schloss.

            Vorhergehendes Tages, als den 10. Dezember, begab sich der 18 Jahr alte Sohn des hier wohnenden Meister Johann Gottlieb Viehweger, Bürger und Weber, nach Zschopau unter die Freipartie, von welchem sie geführt worden; er führte sie hinter dem Schloss herum und wollte sie zu dem sogenannten schwarzen Tore hineinführen, damit es in der Stadt Niemand gewahr werde; da nun, wie gewöhnlich, des Abends das Tor zugeschlossen war, konnten sie nicht hinein; aber der Viehweger, welcher hier gut bekannt war, begab sich sogleich wieder hinter das Schloss herum und klopfte an das vordere Tor; als ihm der Torwärter aufgemacht hatte, nahm der denselben gleich mit, dass er das hintere Tor öffne und sie hereinlasse. Die Tore wurden sogleich besetzt, was herein wollte wurde

102

< zurückblättern Inhalt vorblättern >