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            Den 5. September rückte wieder ein Kommando von 30 Mann österreichischen Husaren in Chemnitz ein.

            Den 30. September musste für die Österreicher im Amt Augustusburg geliefert werden von jeder Hufe: 2 Zentner Mehl, 2 Scheffel Hafer, 3 Zentner Heu, bei scharfen Exekution.

            Den 21. September ging ein starker Transport Wagen mit besagter Lieferung hier aus den Amtsdorfschaften ab, war aber wegen herumstreifenden preußischen Parteien sehr unsicher.

            Den 28. September marschierten viele Österreicher durch Flöhe, campierten auch des nachts dort und mussten mit Proviant versorgt werden. Das arme Land wurde durch die vielen Hin- und Hermärsche vollends ausgezehrt.

            Den 1. Oktober campieren des nachts Österreicher bei Oederan und musste von dem Rat sowohl mit Portion als Ration versorgt werden, was der Stadt über 100 Taler kostete.

            Den 3. Oktober ist ein Scharmützel bei Penig mit den Österreichern und Preußen gewesen, wobei die Österreicher weichen mussten. Bei Freiberg campieren auf 10.000 Mann Österreicher; bei Oederan an der Freiberger Strasse hatten sie eine starke Post angelegt, welche täglich von der Stadt Oederan mit Portion und Ration versorgt werden musste.

            Es hat auch der König von Preußen die Stadt Leipzig in Kontribution gesetzt, wegen Einfall der Russen in seinem Lande, wo derselbe 600.000 Taler verlangte und von dem ganzen Lande 18.000 Mann Rekruten, wodurch in der Stadt Leipzig eine große Bestürzung entstand; wer noch etwas hatte musste es hergeben, und der ganze wohllöbliche Rat musste Arrest leiden. Dieses geschah gerade zur Michaelismesse, daher kann man sich leicht denken, was es für eine Messe gewesen ist.

            Den 8. Oktober war ein Scharmützel zwischen den Österreichern und Preußen, wobei von beiden Seiten viel Volk geblieben. Die Österreicher mussten sich wieder zurückziehen und Freiberg verlassen.

            Den 10. Oktober ist das ganze Lager der Österreicher und die Reichsarmee bei Chemnitz in ein Lager gerückt, worauf auch sogleich Ordre ins Amt Augustusburg erging, Brot zu liefern, weil ganze Armee nichts zu leben hatte.

            Den 12. Oktober erging wieder Ordre aus besagtem Lager bei Chemnitz von der Reichsarmee, weil wenig geliefert worden, sowohl an Hafer und Heu als an Brot, welches aber binnen 24 Stunden jeder Ort liefern sollte, wo nicht, so sollten die Husaren sutrassieren [Subtrahieren?] und es selbst abholen. Das wohllöbliche Amt schickte noch selbigen Abend den Amtslandrichter und Amtsfron auf Exekution; weil sie aber dieses nicht gleich liefern

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