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mussten sie alle durch das Wasser. Es wurden 100 Mann von den Dorfschaften Metzdorf, Grünberg und Dorfschellenberg angestellt, die Brücke in 4 Stunden wieder herzustellen; ein Kommando Österreicher blieb dabei stehen, welche nicht eher abgingen, bis die Brücke fertig war.

            Den 12. August haben die Österreicher des Nachts in Oederan bei dem Gottesacker gerastet, der Rat hat sie aber mit Portion und Ration versorgen müssen; den andern Tag nahmen sie ihren Marsch nach Freiberg zu. Auch war zwischen den Preußen und Österreichern ein Scharmützel bei Dippoldiswalde.

            Den 12. rückten 6.000 Mann von der Reichsarmee in Chemnitz ein und bezogen daselbst ein Lager.

            Den 13. rückten sie in das Lager bei Zschopau, wo die Preußen gestanden hatten; das Amt musste auch gleich Mehl, Hafer, Heu und Stroh liefern, wobei Stadt Schellenberg 1 1/4 Scheffel Korn- und Gerstenmehl liefern musste. Als nun selbige Lieferung nach Zschopau kam, war das Lager schon aufgebrochen und wieder nach Chemnitz gegangen, weshalb denn auch die Lieferung wieder zurück kam.

            Den 17. haben die Preußen und Österreicher in Waldkirchen einander getroffen, Husaren an beiden Seiten, die Österreicher haben sich zurückziehen müssen und 30 Mann Gefangene zurückgelassen. Der Amtsaktuar und Amtslandrichter nebst dem Amtsfron gingen in der Gegend von Gornau herum, den Schaden zu taxieren, den das preußische Lager angerichtet. Wie sie an den Staupenberg kamen, wurde das Pferd scheu, geht unter die österreichischen Husaren, und der Aktuar musste einen Gulden geben, nur dass er mit großer Mühe sein Pferd wieder erlangt.

            Den 19. sind die Österreicher bei Zschopau in das Lager eingerückt. Denselben Abend, zwischen 7 und 8 Uhr, sind 2 Männer auf dem Gottesacker begraben worden, welche in Hennersdorf, unter dem Wehre des Zschopauflusses, tot aufgefunden worden; ihrer Verrichtung nach waren es Spannbauern in dem preußischen Lager gewesen und, wie vermutet wurde, werden sie wohl des Nachts davon gegangen sein. Das Dorf Hennersdorf hatte aber die Kosten zu dem Begräbnis geben müssen.

            Den 4. September musste für die Österreicher geliefert werden: von jeder Hufe 2 Scheffel Korn, 3 Scheffel Hafer und 1 Zentner Heu, was in dreimal, als den 5., 7. und 9. bis Struppen, 9 Meilen zu fahren, geliefert werden sollte.

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