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groß, das aber vierhunderttausend Taler - sage vier Tonnen Goldes und nicht einen Dreier weniger gekostet hat. Der Herr hat erst vor wenig Jahren das grüne Steinel gekauft. Nachher aber hat es an Geld gefehlt um Kanonen zur Belagerung von Brunn herbeizuschaffen. Das konnten sich die Brünner gern gefallen lassen. Wer weiß, ob sie je erfahren haben, dass sie dem grünen Steinel die Erhaltung ihrer Stadt und ihres Lebens verdanken.“

            „Ein einziges Steinel, groß - nein, klein wie ein Taubenei, und kostet vier Tonnen Goldes! Es ist nicht möglich!“ Sprach Fingerling kopfschüttelnd. „Was gäbe es so Apartes an dem Dinge, das es so teuer machte?“

            „Der Glanz, die Härte, die Seltenheit sind das Aparte,“ entgegnete der Hofmann. „Kein Kaiser und kein König hat weiter einen grünen Diamant aufzuweisen. Das will etwas sagen. Sodann kannst du den Diamant auf einen Ambos legen und mit dem größten Schmiedehammer darauf losschlagen - er rührt sich nicht, versichere ich dir; nicht einmal blind wird er von dem Hauen. Und endlich der Glanz - das Funkeln und Blitzen eines solchen Steines!“

            „Aber wenn der König den Stein an seinem Hute trägt,“ warf Fingerling ein, „so kann er ja das Funkeln und Blitzen desselben gar nicht sehen?! Und nicht viel mehr sieht er von seinen teueren Achselbändern und Knöpfen. Was nützt ihm also der teure Schmuck?

            „Aber andere sehen denselben,“ fiel der Hofschleusenräumer ein, „und anstaunen und bewundern seinen

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