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an. „Wir besuchen deinen guten Freund, den Bären. Hast du etwas an ihn zu bestellen?“

            Gustel schüttelte den Kopf. „Er hat unsern armen Phylax gefressen,“ versetzte die Kleine, „das kann ich gar nicht vergessen.“

            „Ei, wie wäre denn dies zugegangen?“ Forschte Heinz.

            „Noack hat ihn uns weggefangen und geschlachtet,“ erwiderte Gustel geheimnisvoll. „Sagt es aber ja niemandem. Zuletzt würde kein Hund und keine Katze mehr im Städtchen zu finden sein - spricht mein Vater.“

            „Der Spitzbube!“ Rief August aus. „Das Mädel redet wahr, Heinz! Ha, da kann der Bärenwärter wohl alle Wochen feinen Wein trinken, den er bei uns in einem Kruge, anstatt in einer Flasche holt, damit die Leute denken sollen, es sei nur Bier. O der schlechte Kerl!“

            Die Knaben gingen und zwar stracks nach dem Bärengarten, an dessen unterem Ende große, alte Buchen standen, welche mit ihren Ästen weit über die Mauer hinüber reichten, welche man, unvorsichtig genug, abzuhauen unterlassen hatte. Jene Bäume standen außerhalb des Gartens und wurden jetzt von einer Knabenschar erstiegen, die sich mit den eingeschlossenen Bären erlustigen wollten. In dieser Absicht hatten sie die Fleischstücke mitgenommen, welche sie von dem Baume als Lockspeise herabließen, jedes Mal aber wieder heraufzogen, wenn der Bär darnach schnappte.

            „Hei! Das war ein Satz!“ Rief August lachend aus. „Wieder einer! Hopp dich, mein Petzchen!“

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