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            „Es muss ihm geahnt haben,“ sagte die Mutter, „darum ging er so traurig umher und mochte die besten Bissen nicht fressen.“

            „Nun fressen ihn die Bären, „ sprach Gottlob, „oder haben ihn schon verzehrt.“

            Gustel schauerte zusammen. „Huh!“ klagte sie, „was für große Zähne der Bär hatte! Jetzt fürchte ich mich erst vor ihm.“

            „Immer noch besser, dass Phylax gefressen worden, als meine liebe Gustel,“ sagte Fingerling und liebkosete sein Töchterlein, das wieder herumgehen, doch den gebrochenen Arm nicht bewegen durfte. „Nun ist es auch gut, dass Gottlob außer Dienst kam und dass der Bauer Hillig jetzt keines Pferdejungen bedarf. Vor der Hand ziehen wir den Wagen auch ohne Hund fort und ersparen sonach dessen Futter. Also lenkt sich unter unseres Herrgotts Händen immer noch alles, selbst das Böse, zum Guten. Doch, Sibylle, erzähle ja nicht weiter, was du von dem Bärenwärter gesehen hast. Wir müssen noch mehr Beweise gegen ihn in Händen haben, um ihn vor Gericht ziehen zu können.“

            „Ich wüsste nicht, wem ich so gram wäre, wie dem Noack,“ meinte Frau Fingerling.

            „Ich auch!“ Sprach Gottlob, „wenn er spricht, klingt's wie ein Bratenwender, der nicht eingeschmiert ist.“

            „Wer weiß,“ versetzte Fingerling, „bei welcher Diebeswache er sich den heiseren Hals geholt hat. Ganze Nächte hindurch können die Diebe aushalten in

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