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und überaus feines Tüchlein, dessen eine Ecke schön gestickt war und unter Laubwerk eine Grafenkrone, sowie einen verschlungenen Namenszug enthielt. Frau Fingerling ergänzte, so gut sie konnte, den Fund und bestimmte ihn zu einem Kräuslein für ihre Gustel, mit deren Arme es seinen regelrechten Verlauf nahm.

            „Ich weiß nicht,“ sprach Fingerling nach einer Woche zu den Seinen, „was mit unserm Phylax vorgegangen sein muss. Der Hund hat, seitdem ich ihn über dem Bärenspektakel vergessen hatte, seine Munterkeit verloren. Er zieht mit sichtlicher Verdrossenheit an dem neuen Wagen, oder fühlt er sich etwa gekränkt, dass er noch einen zweibeinigen Kameraden erhalten hat? Möglich auch, dass ihm etwas in den Gliedern liegt, wie es zuweilen bei dem Menschen der Fall ist. Er mag einige Tage daheim bleiben und sich von seiner Mauke erholen.“

            Der Hund erhielt sonach unvermutet Feiertage, was er ziemlich stumpfsinnig sich gefallen ließ. Nach einigen Tagen war Phylax verschwunden. Niemand erfuhr, wohin! Frau Fingerling hatte deshalb große Sorge, denn sie wusste, dass ihr Mann viel auf das Tier gab, und befürchtete dessen Unwillen. Überdies bildete Phylax ein Glied in der Familie, das bei allen wohlgelitten war und dessen Verlust großes Bedauern und Wehklagen veranlassen musste. Anfänglich hoffte man immer, dass er sich noch wieder einstellen würden jedoch vergeblich. Auffällig war übrigens die immer allgemeiner werdende Bemerkung, dass Schellenbergs Hunde und Katzen fast mit jeder Woche sich verringerten,

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