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Busche zu stehlen, und weil ich das nicht wollte, so wies er mir die Tür.“

            „Ja, das ändert die ganze Sache!“ Sprach hier der Haderlump versöhnt. „Da habe ich dir ehrlichem Jungen Unrecht getan. Gib mir die Hand, mein braver Lob! Wir sind wieder gute Freunde! Du bleibst bei mir und teilst wieder mein Brod, bis sich ein besserer Dienst für dich findet. Meinen treuen Phylax schasse ich deshalb nicht ab. Da fällt mir bei, dass der Bauer Hillig in Rommelshain ein recht lieber Mann zu sein scheint. Wenn du bei ihm als Pferdejunge ankommen könntest! Und passt's ja nicht, nun, so fährt mir ein anderer Gedanke durch den Kopf. Ist's doch, als wenn unser Herrgott schon im Voraus für den Fall gesorgt hätte! Mein Schiebebock will jetzt fast nicht mehr ausreichen, alle die Lumpensäcke zu fassen, die ich in einer Woche einhandele. Da hab' ich schon manchmal an ein Handwägelchen gedacht, auf welchem ich drei-, viermal so viel fortbringen könnte. Aber woher das Geld dazu nehmen? Und die Vorspanne? Da muss ich heute das viele Geld bekommen und du deinen Abschied! Wundersam! Gut denn! Wir treiben den Lumpenhandel ins Große und so müssen denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen; selbst das anscheinende Unglück. Ja, nun bin ich wieder guten Mutes und obendarauf!“

            Noch saß die Haderlump-Familie beim Mittagstische, als Phylax draußen heftig zu bellen anfing.

            „Was hat der Hund?“ Fragte Fingerling. „Er scheint ungewöhnlich erbost zu sein. Sieh' nach, Sibylle!“

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