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Zimmer. Fingerling vermochte kaum die Fragen zu beantworten, die von allen Seiten an ihn gerichtet wurden.

            „Mein Junge,“ rief der Einnehmer, alle seine Gäste überschreiend, aus, „ist die unschuldige Ursache, dass hier das Mädel die Kleine vom Arme und in den Bärenfang hat fallen lassen. Er war darüber auch mehr tot als lebendig, obschon er selbst von den hinter ihm Stehenden arg gedrängt worden war und gar nicht anders gekonnt hatte, als dem Mädel auf den Hals zu fallen. Ich habe aber versprochen, den Doktor zu bezahlen, und halte mein Wort.“

            „Und ich,“ sagte ein wohlhabender Bauer, dem das Antlitz vom reichlich genossenen Weine glühte, „gebe dies zu einem Schmerzensgelde für die in den Bärenfang gefallene Kleine.“ Er warf bei diesen Worten einen halben Gulden aus den vor ihm stehenden leeren Teller und nahm diesen dann in die Hand. Sich von seinem Sitze erhebend, fuhr er fort: „Wer es dem Hans Georg Hillig aus Rommelshain nachtun will, hat hier Gelegenheit. „Klingelinglingling,“ spricht mein neumodischer Klingelbeutel, „für die arme Gustel Fingerling!“

            Nun, wenn auch Hillig's halber Gulden der einzige auf dem Teller blieb, so fand sich doch eine recht artige Gesellschaft von Groschen, Zwei- und Viergroschenstücken darauf zusammen. Der Einsammler verstand es, bei den Landleuten die Bretter zu bohren, wo sie am dünnsten waren.

            „ Rücke heraus, Gevatter Stoß,“ sprach er lachend,

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