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meinetwegen; ich kann es doch nicht ändern, obschon ich meine paar Dreier auch dazu geben muss. Doch, Phylax, riechst du nichts? Es muss irgend ein Aas in der Nähe liegen. Aha! Richtig! Eine tote Krähe ist's! Hei! Welche Menge kleiner Totengräber ist bereits versammelt, die den toten Vogel in ihren Magen begräbt. Hurrr! Ein sonderbarer Appetit. Aber dennoch recht gut, dass es so ist. Bei unserm Herrgott darf nichts in der Welt verloren gehen. Er weiß das Schlechte und Eklige so zu verwandeln, dass wir es nicht wieder erkennen und es ganz allerliebst finden. Diese Maden verzehren das Aas; die Vögel die Maden, und wir die Vögel, ohne uns daran zu stoßen, aus was für Dingen ihr Fleisch gewachsen und wohlschmeckend geworden ist. Gerade so verhält sich's mit meinen Lumpen. Wenn diese irgend ein feines, vornehmes Fräulein anfassen sollte - ich glaube, sie nähme die Feuerzange dazu. Wenn sie aber in weißes, reines und feines Papier verwandelt worden sind, so lässt es nicht nur die niedliche Hand und den bloßen Arm darauf ruhen, sondern zieht wohl gar, findet sich nicht gleich ein Messerchen zum Zerschneiden vor, den Bruch des Bogens durch die roten Lippen, um die Hälfte dann leichter abreißen zu können. Überhaupt schimpfe Niemand meine Lumpen. Wenn diese reden könnten! Sie wüssten mehr zu erzählen von dem, was sie mit angesehen und erlebt haben, als alle die Bücher und Schriften, welche aus ihnen hervorgehen werden. Die Lebensbeschreibung eines Hemdes oder eines Schnupftuches dürfte manchmal die eines großen

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